Steiger-Stiftung erinnert an 50 Jahre „Baby-Notarztwagen“

(Bild: Björn Steiger Stiftung)Winnenden (ots) – Am 25. Juni 1974 wurde der erste „Baby-Notarztwagen“ in Deutschland offiziell in Dienst gestellt. Kinderärzte des Olgahospitals und der Städtischen Kinderkliniken Stuttgart planten zusammen mit der Björn-Steiger-Stiftung das Fahrzeugkonzept. Die Ausarbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit dem DRK.

„Der kleine Patient wird in dem Spezialrettungswagen in einem geräumigen Intensivpflegeinkubator gelagert und kann durch eine Vakuummatratze vor Erschütterungen und plötzlichen Lageänderungen während der Fahrt bewahrt werden“, schrieb damals die Ludwigsburger Kreiszeitung.

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Den Tod seines Sohnes 1975 nahm Herbert Wiethoff ähnlich wie seinerzeit das Ehepaar Ute und Siegfried Steiger zum Anlass, um etwas für die Verbesserung der medizinischen Versorgung in Deutschland zu tun. Über zwei Jahrzehnte sammelt Wiethoff als ehrenamtlicher Landesbeauftragter des damaligen Rettungsdienstes Björn Steiger 700.000 Mark, nutzt seine guten Kontakte zum damaligen VW-Chefkonstrukteur in Wolfsburg und luchst diesem einen VW-Bus als Rohling ab. „Den haben wir mit einigen medizinischen Geräten ausgerüstet und erste Erfahrungen gesammelt“, erinnert sich Wiethoff.

Am 8. September 1979 erhielt die Kinderklinik in Datteln (NRW) ihren ersten Baby-Notarztwagen. Nur wenige Stunden nach der offiziellen Übergabe rettete die Besatzung dieses Fahrzeugs einem Kind das Leben. Die beiden ersten Baby-Notarztwagen der Kinderklinik Datteln fuhren in den ersten 17 Jahren mehr als 12.000 Einsätze.

In den 50 Jahren seit der ersten Indienststellung 1974 wurde das System kontinuierlich auch in enger Kooperation mit der Lübecker Firma Drägerwerk weiterentwickelt. Seit 2012 ist die fünfte Generation des Baby-Notarztwagens mit dem Namen „Felix“ auf Deutschlands Straßen unterwegs. Im Jahr 2023 wurden mit ihnen mehr als 300 Frühchen in Spezialkliniken transportiert.

Bis heute wird der Baby-Notarztwagen – ein Fahrzeug kostet etwa 300.000 Euro – durch Spenden und Sponsoren über die Björn-Steiger-Stiftung finanziert. Die Steiger-Stiftung weist darauf hin, dass dieses Fahrzeugsystem immer noch nicht in den Rettungsdienstgesetzen verankert sei.

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