Buch: Das Deutsche Rotes Kreuz unter der NS-Diktatur

Schöningh-VerlagBerlin (DRK) – Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat heute gemeinsam mit dem Schöningh-Verlag das Buch „Das Deutsche Rote Kreuz unter der NS-Diktatur” präsentiert.

Das Buch ist ein wichtiges Stück Vergangenheitsbewältigung und es in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken sicher keine ganz leichte Übung.

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„Die humanitären Prinzipien und ethischen Werte sind das Wichtigste und Wertvollste, was wir im Roten Kreuz haben”, sagt Rotkreuz-Präsident Rudolf Seiters. „Es ist daher traurig nachzuvollziehen, wie sich 1933/34 weite Teile der DRK-Führung unter den Bedingungen des NS-Regimes angepasst und sich von Rotkreuzprinzipien entfernt haben, wie das DRK als Organisation nationalsozialistisch überformt und instrumentalisiert wurde.”

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Hans Mommsen haben die beiden unabhängigen Historikerinnen Dr. Birgitt Morgenbrod und Dr. Stephanie Merkenich in über vierjähriger Arbeit Dokumente aus mehr als 20 Archiven gesichtet und bewertet. Herausgekommen ist eine fundierte und umfassende Studie, die ab heute in den Buchläden zu kaufen ist.

Trotz der breiten Quellenbasis konnten nicht alle Vorgänge aus der NS-Zeit abschließend geklärt werden. Das Buch befasst sich u.a. mit den Satzungsänderungen 1933/1937, den Verflechtungen des DRK mit der SS und dem Ausschluss jüdischer Mitglieder.

Aber auch das belegt die Studie: Im Zweiten Weltkrieg waren über 600.000 Einsatzkräfte mit Hilfeleistungen betraut, von der Verwundetenbetreuung bis hin zum Rettungsdienst. „Es ist für uns heute unermesslich, wie vielen Menschen sie beistehen konnten – aufopferungsvoll und teilweise mit hohem persönlichem Risiko”, so Seiters.

Birgitt Morgenbrod/Stephanie Merkenich:
Das Deutsche Rote Kreuz unter der NS-Diktatur 1933-1945;
483 Seiten, zahlr. Abb., Festeinband mit Schutzumschlag, EUR 39.90 / CHF 67.0
ISBN: 978-3-506-76529-1
Schöning Verlag Paderborn

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