Bremen (rd_de) – Ein intraossärer Zugang (i.o.-Zugang) war lange Zeit eine Maßnahme, die in Deutschland nur bei pädiatrischen Notfällen zur Anwendung kam. Mehr als 400 wissenschaftliche Arbeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten mit dem i.o.-Zugang beschäftigt. Erst die ERC-Guidelines von 2005 führten dazu, dass sich Notfallmediziner hierzulande stärker für diesen alternativen Zugangsweg zu interessieren begannen. Teilweise dürfen mittlerweile auch Rettungsassistenten den i.o.-Zugang nutzen. Am Beispiel des EZ IO-Systems erklären wir die korrekte Handhabung.
Und so wird’s gemacht:
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Intraossärer Zugang, hier die EZ IO von Teleflex.
Ertasten der Punktionsstelle an der proximalen Tibia.
Die Haut wird nach der Desinfektion an der Punktionsstelle durchstochen, bis der Widerstand des Knochens gespürt wird.
Die EZ IO wird senkrecht nach oben entfernt und zur Seite gelegt.
Der Trokar wird mit 2 – 3 Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn aus der i.o.-Nadel gezogen.
Aufspülen des Intraossärraums mit 5 – 10 ml Kochsalzlösung.
Intraossärer Zugang: 10 Tipps für die Praxis
Alle kritisch kranken oder verletzten Patienten, die innerhalb kürzester Zeit Flüssigkeiten und/oder Medikamente benötigen und bei denen das Legen eines peripher-venösen Zugangs sehr zeitaufwendig ist bzw. nicht gelingt, benötigen einen i.o.-Zugang.
Die benötigte Zeit bis zum Erreichen notwendiger Plasmakonzentrationen ist vergleichbar mit einer Medikamentengabe über einen zentralvenösen Katheter. In dieser Hinsicht ist ein intraossärer Zugang dem peripher-venösen Zugang also deutlich überlegen.
Insbesondere im Hinblick auf den i.o.-Zugang wird die Epiphysenfuge häufig als besondere Gefahrenstelle hervorgehoben. Auch wenn nicht bekannt ist, dass es nach einer versehentlichen Punktion dieser Fuge zu Wachstumsstörungen oder Knochendeformierungen gekommen ist, sollte dieser Bereich zur Punktion gemieden werden.
Dislokationen und eine nachfolgende Extravasation können vermieden werden, wenn die Intraossär-Nadel nach der Platzierung umgehend manuell fixiert und direkte Manipulationen an der Nadel unterlassen werden.
Schmerzen entstehen beim i.o.-Zugang kaum. Auf einer Skala von 0 bis 10 wird der Punktionsschmerz bei Patienten (GCS ≥ 13) mit 3,3 bzw. 3,4 angegeben.
Ein intraossärer Zugang darf nicht verwendet werden, wenn der für die Punktion vorgesehene Knochen frakturiert ist. Insbesondere dann, wenn die Fraktur proximal des geplanten Punktionsortes liegt.
Untersuchungen haben gezeigt, dass beispielweise nach Punktion des proximalen Humerus höhere Infusionsraten, eine schnellere Wirksamkeit von Medikamenten und geringere Schmerzen bei der Applikation der Flüssigkeiten oder Medikamente erzielt werden konnten.
Unabhängig, für welchen Punktionsort man sich entscheidet, direkt nach dem Aufsuchen muss der Punktionsort ausreichend desinfiziert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Einwirkzeit des Desinfektionsmittels eingehalten wird.
Zuerst durch die Haut stechen, bis der Widerstand des Knochens spürbar ist. Erst jetzt wird bei der EZ IO der Bohrerschalter bedient und die Nadel in den Knochen gedreht. Hierbei ist es wichtig, dass ohne Kraftaufwand gebohrt wird. Die EZ IO allein verrichtet die Arbeit.
Während der Infusionstherapie sollte die Punktionsstelle immer wieder kontrolliert werden. So lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und rechtzeitig beheben.
Bericht auf rettungsmagazinTV zur EZ IO:
(Text und Fotos: Thomas Semmel, Notfallsanitäter, Dozent im Rettungsdienst, ERC Educator und ALS-Instruktor; zuletzt aktualisiert: 23.04.2018)[2671]
Guten Tag.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um die Nachteile für den Patienten hervorzuheben!
Ich rief vor einigen Tagen, wegen starker thorakaler Schmerzen den Notarzt. Verdacht auf Hinterwandinfarkt. Die eintreffenden Rettunssanutäter versuchten mir einen Venösen Zugang zu legen. Ohne Erfolg. Bei Eintreffen des Notarztes versuchte er es ebenfalls über die üblichen Venenverweikatheder. Ebenfalls ohne Erfolg. Dann entschloss er sich mir einen Zugang in das Knochenmark des r. Schienbein zu legen. Ohne Erfolg. Es war derart schmerzhaft das ich dachte er sägte an meinem Schienbein herum. Auch die Gabe von Medikamenten war überhaupt nicht zu ertragen und versagte zudem noch. Also ein 2. Versuch am li. Schienbein, mit dem gleichen Ergebnis.
Daraufhin ging er dazu über mir einen Zentralen Venenkatheter in den Hals zu legen. Das hatte sofort Erfolg und mir konnten nun endlich alle benötigten Medikamente appliziert werden. Er legte mich dann umgehend in eine Narkose.
Dieses System ist wohl das Mittel der Wahl wenn es schnell einen Zugang für Medikamente braucht.
Allerdings nicht für Patienten die bei vollem Bewusstsein diese Prozedur miterleben müssen!!! Ich habe in meinem ganzen Leben er noch nie etwas schmerzhaftrres über mich ergehen lassen müssen. Was nutzt es wenn der Notarzt einen solchen Zugang wählt, der Patient aber schlimmeres ertragen muss. Und es hört ja nach der Platzierung dieses Zugangs nicht auf. Die gabe von Medikamenten ist noch schmerzhafter als die eigentliche Prozedur.
Also liebe, hochgeschätzten Notfallärzte, genau abwägen was für den Patienten zu ertragen ist! Zu allem Übel habe ich nun auch noch eine schwere Entzündung der Punktionsstelle, die bereits die Krochenhaut meines Schiebeinsknochen erreicht hat.
Bei mir wurde am 30.10.2019 im Notarztwagen so ein Zugang gelegt. Ich war klinisch tot, musste reanimiert und defibrilliert werden. Ich habe zwar logischerweise nichts von dem Eingriff gemerkt aber das unfachmässige Entfernen später durch Pflegekräfte im KH tat höllisch weh. Jetzt, 6 Monate nach dem Eingriff, habe ich immer noch Schmerzen am Schienbein, zunehmend schlimmer, muss die Tage Arzt aufsuchen.
Schönen guten Abend, ich möchte gerne auf Ihren Kommentar antworten.
Ich kann Ihren Kummer der Schmerzen in Ihrem Bein (Tibia) vollkommen nachvollziehen. Ich allerdings wäre froh, dass in dieser lebensbedrohlichen Situation dieser i.o.- Zugang erfolgreich gelegt wurde um Ihnen die Medikamente die Sie in dieser Situation dringend benötigen bekommen konnten. Letztendlich hätte ich lieber die Schmerzen im Bein, als kein Leben mehr. Die Priorität ist für mich selbsterklärend. Bevor man solche Kommentare schreibt, sollte man sich intensiver mit diesen Themen beschäftigen und für sich entscheiden was einem wichtig ist. Lg
peinlicher kommentar. Einfach froh und dankbar sein, dass man sie retten konnte. “Unfachmässig” woher wollen sie denn wissen, wie man den Zugang “fachmässig” entfernt? Einfach mal leise heulen
Ich musste diese Prozedur auch schon über mich ergehen lassen, auch bei vollem Bewusstsein, und auch ich kann nur bestätigen, dass es unfassbar schmerzhaft ist. Wie man hier von einem geringen Schmerz, mit 3,5 auf der Scala sprechen kann, ist für MICH fraglich . 10 reicht nicht, da nützt auch Midazolam nasal vorher nichts. Und auch ja, das Medikamente einspritzen ist auch unerträglich , leider konnte ich erst nach legen des Zugangs intubiert werden, und es war kein lebensgefährlicher Notfall. In der Klinik wurde dann ein ZVK gelegt. Und eine schmerzhafte Knochenmarkentzündung habe ich zu allem Übel auch noch ,durch wohl schlechte Desinfektion bekommen. Also bitte nicht zum Goldstandard machen. Ich hoffe, dass ich die Prozedur nie wieder aushalten muss.
Hallo,
mir erging es vor 2 Tagen ähnlich…Akuter Herzinfarkt,keine Vene gefunden,ins Schienbein gebohrt….Zum Glück nur einmal
Es waren wirklich die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, jede Medikamenteieinabe,der pure Horror…Vielleicht hatten wir nur Pech, aber ich hoffe,das ich das nie mehr erleben muss
Ich bin zwar erst seit sechs Jahren im Rettungsdienst, erfahrene Kollegen werden da sicherlich mehr Erfahrungen haben, habe jedoch bisher nur vier intraossäre Zugänge mitbekommen und zwei davon selbst gelegt.
Drei der vier Patienten waren bewusstlos (Reanimation, Intoxikation, Hirnblutung), der andere, wache Patient hatte beim Legen keinerlei Schmerzen (Lokalanästhesie), erst mit der initialen Applikation eines 10 ml-Bolus von Kochsalz.
Dass es anscheinend Rettungsdienst-Regionen gibt, in denen standardmäßig beim Versagen einer peripheren Punktion intraossäre Zugägne gelegt werden, höre ich zum ersten Mal.
Außer natürlich, es war eine akute Verschlechterung abzusehen. Die Schmerzen, die Patienten dabei haben, kann ich verstehen und die NRS-Angabe von 3,3 bzw. 3,4 ebenfalls nicht nachvollziehen. Aber es gibt genug andere medizinische Maßnahmen, die ebenfalls mindestens genauso schmerzhaft sind und im Notfall erforderlich sind – auch ohne Analgesie oder Sedierung.
Ich hoffe für die betroffenen Kollegen, die vor Ort waren, dass die Indikation richtig gestellt wurde.
Dass als Alternative zum frustranen i.o.-Zugang ein ZVK gelegt wird, habe ich präklinisch auch noch nicht mitbekommen. In der Klinik hingegen war dies vor Anlage eines i.o.-Zuganges sogar die erste Wahl, wenn normale i.v.-Zugänge nicht gelegt werden konnten – Ausnahme waren Reanimationen.
Hallo ich habe heute auch 2 intravenös zugänge unterhalb des Knies bekommen . da ich sehr schlechte venen habe war ess ihn der unterzuckerung nicht anders möglich war . 1 ist wohl fehl platziert der andere funktionierte es tuht weh kann kaum laufen geschweige den das Knie beugen das ziehen war die hölle. aber das Bein ist nun nicht Doll aber deutlich geschwollen . ich bin endlassen worden nach dem ich einen 3/4 Tag beobachtet worden bin. es fühlt sich auch wärmer an als zum Vergleich des anderen Beines . die meinten wie ein blauer Fleck es fühlt sich aber deutlich schmerzhafter an .
Guten Tag.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um die Nachteile für den Patienten hervorzuheben!
Ich rief vor einigen Tagen, wegen starker thorakaler Schmerzen den Notarzt. Verdacht auf Hinterwandinfarkt. Die eintreffenden Rettunssanutäter versuchten mir einen Venösen Zugang zu legen. Ohne Erfolg. Bei Eintreffen des Notarztes versuchte er es ebenfalls über die üblichen Venenverweikatheder. Ebenfalls ohne Erfolg. Dann entschloss er sich mir einen Zugang in das Knochenmark des r. Schienbein zu legen. Ohne Erfolg. Es war derart schmerzhaft das ich dachte er sägte an meinem Schienbein herum. Auch die Gabe von Medikamenten war überhaupt nicht zu ertragen und versagte zudem noch. Also ein 2. Versuch am li. Schienbein, mit dem gleichen Ergebnis.
Daraufhin ging er dazu über mir einen Zentralen Venenkatheter in den Hals zu legen. Das hatte sofort Erfolg und mir konnten nun endlich alle benötigten Medikamente appliziert werden. Er legte mich dann umgehend in eine Narkose.
Dieses System ist wohl das Mittel der Wahl wenn es schnell einen Zugang für Medikamente braucht.
Allerdings nicht für Patienten die bei vollem Bewusstsein diese Prozedur miterleben müssen!!! Ich habe in meinem ganzen Leben er noch nie etwas schmerzhaftrres über mich ergehen lassen müssen. Was nutzt es wenn der Notarzt einen solchen Zugang wählt, der Patient aber schlimmeres ertragen muss. Und es hört ja nach der Platzierung dieses Zugangs nicht auf. Die gabe von Medikamenten ist noch schmerzhafter als die eigentliche Prozedur.
Also liebe, hochgeschätzten Notfallärzte, genau abwägen was für den Patienten zu ertragen ist! Zu allem Übel habe ich nun auch noch eine schwere Entzündung der Punktionsstelle, die bereits die Krochenhaut meines Schiebeinsknochen erreicht hat.
Bei mir wurde am 30.10.2019 im Notarztwagen so ein Zugang gelegt. Ich war klinisch tot, musste reanimiert und defibrilliert werden. Ich habe zwar logischerweise nichts von dem Eingriff gemerkt aber das unfachmässige Entfernen später durch Pflegekräfte im KH tat höllisch weh. Jetzt, 6 Monate nach dem Eingriff, habe ich immer noch Schmerzen am Schienbein, zunehmend schlimmer, muss die Tage Arzt aufsuchen.
Schönen guten Abend, ich möchte gerne auf Ihren Kommentar antworten.
Ich kann Ihren Kummer der Schmerzen in Ihrem Bein (Tibia) vollkommen nachvollziehen. Ich allerdings wäre froh, dass in dieser lebensbedrohlichen Situation dieser i.o.- Zugang erfolgreich gelegt wurde um Ihnen die Medikamente die Sie in dieser Situation dringend benötigen bekommen konnten. Letztendlich hätte ich lieber die Schmerzen im Bein, als kein Leben mehr. Die Priorität ist für mich selbsterklärend. Bevor man solche Kommentare schreibt, sollte man sich intensiver mit diesen Themen beschäftigen und für sich entscheiden was einem wichtig ist. Lg
peinlicher kommentar. Einfach froh und dankbar sein, dass man sie retten konnte. “Unfachmässig” woher wollen sie denn wissen, wie man den Zugang “fachmässig” entfernt? Einfach mal leise heulen
Ich musste diese Prozedur auch schon über mich ergehen lassen, auch bei vollem Bewusstsein, und auch ich kann nur bestätigen, dass es unfassbar schmerzhaft ist. Wie man hier von einem geringen Schmerz, mit 3,5 auf der Scala sprechen kann, ist für MICH fraglich . 10 reicht nicht, da nützt auch Midazolam nasal vorher nichts. Und auch ja, das Medikamente einspritzen ist auch unerträglich , leider konnte ich erst nach legen des Zugangs intubiert werden, und es war kein lebensgefährlicher Notfall. In der Klinik wurde dann ein ZVK gelegt. Und eine schmerzhafte Knochenmarkentzündung habe ich zu allem Übel auch noch ,durch wohl schlechte Desinfektion bekommen. Also bitte nicht zum Goldstandard machen. Ich hoffe, dass ich die Prozedur nie wieder aushalten muss.
Hallo,
mir erging es vor 2 Tagen ähnlich…Akuter Herzinfarkt,keine Vene gefunden,ins Schienbein gebohrt….Zum Glück nur einmal
Es waren wirklich die schlimmsten Schmerzen meines Lebens, jede Medikamenteieinabe,der pure Horror…Vielleicht hatten wir nur Pech, aber ich hoffe,das ich das nie mehr erleben muss
Was hier von den Vorpostern berichtet wird..
Ich bin zwar erst seit sechs Jahren im Rettungsdienst, erfahrene Kollegen werden da sicherlich mehr Erfahrungen haben, habe jedoch bisher nur vier intraossäre Zugänge mitbekommen und zwei davon selbst gelegt.
Drei der vier Patienten waren bewusstlos (Reanimation, Intoxikation, Hirnblutung), der andere, wache Patient hatte beim Legen keinerlei Schmerzen (Lokalanästhesie), erst mit der initialen Applikation eines 10 ml-Bolus von Kochsalz.
Dass es anscheinend Rettungsdienst-Regionen gibt, in denen standardmäßig beim Versagen einer peripheren Punktion intraossäre Zugägne gelegt werden, höre ich zum ersten Mal.
Außer natürlich, es war eine akute Verschlechterung abzusehen. Die Schmerzen, die Patienten dabei haben, kann ich verstehen und die NRS-Angabe von 3,3 bzw. 3,4 ebenfalls nicht nachvollziehen. Aber es gibt genug andere medizinische Maßnahmen, die ebenfalls mindestens genauso schmerzhaft sind und im Notfall erforderlich sind – auch ohne Analgesie oder Sedierung.
Ich hoffe für die betroffenen Kollegen, die vor Ort waren, dass die Indikation richtig gestellt wurde.
Dass als Alternative zum frustranen i.o.-Zugang ein ZVK gelegt wird, habe ich präklinisch auch noch nicht mitbekommen. In der Klinik hingegen war dies vor Anlage eines i.o.-Zuganges sogar die erste Wahl, wenn normale i.v.-Zugänge nicht gelegt werden konnten – Ausnahme waren Reanimationen.
Hallo ich habe heute auch 2 intravenös zugänge unterhalb des Knies bekommen . da ich sehr schlechte venen habe war ess ihn der unterzuckerung nicht anders möglich war . 1 ist wohl fehl platziert der andere funktionierte es tuht weh kann kaum laufen geschweige den das Knie beugen das ziehen war die hölle. aber das Bein ist nun nicht Doll aber deutlich geschwollen . ich bin endlassen worden nach dem ich einen 3/4 Tag beobachtet worden bin. es fühlt sich auch wärmer an als zum Vergleich des anderen Beines . die meinten wie ein blauer Fleck es fühlt sich aber deutlich schmerzhafter an .