Die 19222 hat sich nicht bewährt
Elmshorn (ots) – Die neben der 112 seit Dezember 2001 als vorwahlfreie Telefonnummer betriebene 19222 der Kreise Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg wird ab Anfang Juli nicht mehr aus allen Ortsnetzen der Region vorwahlfrei erreichbar sein.
Dem kritischen Blick auf Einsatzdaten aus fast neun Jahren Betrieb der Integrierten Regionalleitstelle Elmshorn hat sie nicht standgehalten. Die vorwahlfreie Telefonnummer für medizinische Hilfeersuchen 19222 soll ein Auslaufmodell sein. Zukünftig ist die Kooperative Regionalleitstelle über diese besondere Rufnummer nur noch mit den Vorwahlen der jeweiligen Kreisstadt, also 04821 für Itzehoe, 0481 für Heide und 04101 für Pinneberg zu erreichen.
„Die Rufnummer hat sich außerhalb der Gruppe von Menschen die die Leitstelle regelmäßig erreichen müssen nicht etabliert”, betont der Leiter der Integrierten Regionalleitstelle, Stephan Bandlow-Hoyer. Sein Stellvertreter Börje Wolfskämpf ergänzt, dass eine völlige Vorwahlfreiheit technisch ohnehin nie erreicht wurde.” Aus den Mobilfunknetzen konnte die 19222 im Gegensatz zur 112 immer nur mit einer passenden Vorwahl angerufen werden.” Mit Blick auf die ständig zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen ein echter Nachteil, der in der Vergangenheit beim Auffinden so mancher Unfallstelle zu Problemen geführt hat.
Letztendlich wäre die Beibehaltung einer Vorwahlfreiheit auch mit nicht unerheblichen Kosten verbunden gewesen. Mit Vorwahl wird die alternative Rufnummer aber weiter geführt: „Wir gehen sicher davon aus, dass die 19222 mit der örtlich passenden Vorwahl der Kreisstadt weiterhin regelmäßig von unseren Gesundheitspartnern aus den Arztpraxen, den Pflegediensten und Senioreneinrichtungen der Region genutzt wird”, unterstreicht Leitstellen-Vize Börje Wolfskämpf.
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Auch im Rettungsdienstbereich Freiburg, der die kreisfreie Stadt Freiburg und den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald umfasst, wird die vom DRK in Baden-Württemberg jahrelang als NOTRUFnummer beworbene “Krankentransport-Servicenummer” 19 222* ab dem 22. März 2014 im Festnetz nur noch mit der Freiburger Vorwahl 0761 anwählbar sein (Ausnahme: weite Teile der Stadt Freiburg):
vgl. http://www.badische-zeitung.de/kreis-breisgau-hochschwarzwald/krankenwagen-nur-mit-vorwahl–81348426.html vom 01.03.2014
Grund für die Umstellung seien “Kosteneinsparungen”, teilte Freiburgs DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Mai-Schäfer mit.
Mit keiner Silbe hingegen erwähnt Mai-Schäfer, dass die NICHT PRIORISIERTE, NICHT KOSTENFREIE KTP-Servicenummer im Mobilfunknetz noch nie OHNE Vorwahl nutzbar war. Auch erwähnt er nicht, dass für die Bevölkerung der EURONOTRUF 112 die NOTRUFnummer der ersten Wahl ist. Welche Nummer Arztpraxen oder Kliniken wählen, um einen nicht-dringlichen Krankentransport zu ordern, interessiert die Allgemeinheit nämlich nicht!
Mein TIPP deshalb:
1. POLIZEIRUF 110 für alle polizeilichen Hilferufe.
2. EURONOTRUF 112 für alle nicht-polizeilichen Hilferufe
3. ARZTRUF 116 117 für alle nicht-dringlichen Fälle, in denen man seinen Hausarzt nicht erreichen kann**
4. KTP-SERVICENUMMER (OKZ) 19 222 für alle nicht-dringlichen Krankentransporte
5. IM ZWEIFEL: IMMER 112 wählen!!! Da wird Ihnen geholfen!
* Im Saarland gilt die 19 222 noch heute als NOTRUFnummer. Dort bewerben selbst Rettungswagen der Feuerwehr, z. B. in Neunkirchen und in Saarbrücken, die 19 222 als NOTRUFnummer – und dies OHNE Vorwahl! Im Notfall kann es dadurch zu lebensbedrohlichen Verzögerungen kommen, dann nämlich, wenn der Anrufer ein Mobilfunkgerät nutzt!
** Hm, im “Ländle” hat die zuständige Kassenärztliche Vereinigung die Einführung der seit Mitte April 2012 bundesweit gültigen KOSTENFREIEN Rufnummer 116 117 für den (Kassen-)Ärztlichen Bereitschaftsdienst bislang “erfolgreich” verhindert. Statt dessen dürfen Hilfesuchende je nach Wochentag und Region eine KOSTENPFLICHTIGE bis zu 14-stellige Rufnummer wählen…
Sonnige, aber winterliche Grüße aus dem Südwesten