Neues Sonographiegerät für die DRF-Luftrettung
Filderstadt (DRF) – Die DRF Luftrettung setzt an vier ihrer Hubschrauberstationen künftig das neue mobile Sonographiegerät Vscan der Firma GE Healthcare ein. Es bietet den Notärzten am Einsatzort erweiterte Untersuchungsmöglichkeiten – diese kommen sowohl schwerverletzten Personen, als auch Patienten mit Atemnot oder speziellen Herzfunktionsstörungen zugute. Das Gerät war in der ersten Jahreshälfte erfolgreich an den Stationen Göttingen und Freiburg der DRF Luftrettung im Einsatzalltag getestet worden.
Mit der mobilen Sonographie können Notärzte, die beispielsweise zu einem schweren Unfall alarmiert werden, am Einsatzort erkennen, ob ein Patient innere Blutungen erlitten hat. Neu ist, dass das handflächengroße Vscan auch zur Herzuntersuchung verwendet werden und die Herzkammern darstellen kann. So ermöglicht es beispielsweise die Diagnose des speziellen Krankheitsbildes „pulslose elektrische Aktivität“, einer Sonderform des Kreislaufstillstands, und das Einleiten entsprechender Therapiemaßnahmen.
Das mit einem digitalen Schallkopf ausgestattete Vscan bietet im Gegensatz zu dem bisher bei der DRF Luftrettung eingesetzten Gerät einige Vorteile: Es ist einfacher in der Bedienung, handlicher und wiegt nur ca. 400 Gramm. Außerdem ist die Bildqualität der Ultraschallaufnahmen wesentlich besser. Nach den Stationen der DRF Luftrettung in Göttingen und Freiburg werden künftig auch die Besatzungen in Friedrichshafen und Bad Saarow das Gerät im Einsatzalltag einsetzen. Weitere Hubschrauberstationen der DRF Luftrettung werden langfristig damit ausgestattet.
Sonographiekurs für Friedrichshafener Luftretter
Die DRF Luftrettung hat am vergangenen Wochenende an der Station Friedrichshafen ihren ersten Sonographiekurs mit dem neuen Gerät durchgeführt. „Ziel war es, den Notärzten und Rettungsassistenten mehr Sicherheit im Umgang mit dem Vscan zu geben und Hemmschwellen abzubauen. Die mobile Sonographie kann die Diagnoseentscheidungen bei schwerverletzten Personen vereinfachen und bei der Auswahl der Therapie einerseits und der Zielklinik andererseits ausschlaggebend sein. Außerdem kann es bei Bedarf für Untersuchungen im Herzbereich angewendet werden. Dies korrespondiert mit den neuen Reanimationsrichtlinien (ERC-Guidelines 2010), in denen der Einsatz der Sonographie bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand als sinnvolles Mittel angesehen wird“, erläutert Dr. Gerson Conrad, Medizinischer Ausbildungsleiter der DRF Luftrettung.
Der eintägige Kompaktkurs beinhaltete einen theoretischen Teil sowie mehrere Praxiseinheiten. Ein hochqualifiziertes Instruktorenteam schulte in Kleingruppen die Teilnehmer: Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Sonographie sowie einer Vorstellung aktueller wissenschaftlicher Studiendaten und Fallberichte fand eine Geräteschulung statt. Im Praxisteil hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, annähernd 50 Sonographien unter realitätsnahen Einsatzbedingungen an Probanden und Patienten durchzuführen.
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Präklinisch überhaupt keine Relevanz und viel zu sehr von individuellen Fähigkeiten abhängig. In einigen Punkten sollte man sich mal wieder bisschen auf die Diagnostik von Hand konzentrieren…. Sono macht nur bei intensivverlwgungen o.ä. Sinn
Leider kann ich Peter in keinster Weise zustimmer.
Natürlich hat die Bildgebung eine präklinische UND klinische Relevanz! Dies ist bereits durch die Frankfurter Kollegen (Walcher & Co.) bereits mit einer Studie belegt…
Beispiel aus einem aktuellen Fall: Nachforderung durch KV Notdienst mit Verdacht auf MI. Nach sonographischer Untersuchung konnte zweifelsfrei (!!!) ein Infarkt ausgeschlossen werden und ein abdominaler Befund bestätigt werden.
Wer diese Befunde (Zitat von Peter) “ertastet” kann aus Kaffeetassen die Zukunft vorhersagen…