DBRD: Initiative gegen Kindesmisshandlung

Offenbach/Queich (pm) – Der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) wird sich ab sofort im Kampf gegen Kindesmisshandlung engagieren.

Im medizinischen Alltag begegnen Rettungsfachkräften und Notärzten immer wieder die Folgen von körperlicher Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern. Der DBRD und das Institut für Rechtsmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin unterstützen deshalb ab sofort das Rettungsfachpersonal und Notärzte. Den Auftakt der Kampagne bildet ein Informationsfolder, den der DBRD erstmals auf der 14. RETTmobil in Fulda verteilt. Künftig wird es zudem Beiträge des DBRD in Fachzeitschriften und auf Kongressen geben. Sie sollen alle am Rettungsdienst Beteiligten über die Rechtsgrundlagen sowie den Unterschied zwischen Unfällen und Misshandlungen informieren.

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Der DBRD unterstützt mit seinem Engagement das Institut für Rechtsmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin im Kampf gegen Kindesmisshandlung. Der Berufsverband fordert die Kreise, kreisfreien Städte sowie die Politik auf, weitere Schritte einzuleiten. So seien unter anderem betroffene Kinder unverzüglich von ihren Misshandlern zu trennen sowie Kinderschutzambulanzen und die ärztliche Reaktionspflicht im Sinne der Opfer einzurichten.

Laut polizeilicher Kriminalstatistik sterben in Deutschland jede Woche drei Kinder infolge von Misshandlung. 70 Kinder bedürfen nach Misshandlung medizinischer Hilfe. Seriöse Schätzungen gingen davon aus, dass das Dunkelfeld der Kindesmisshandlung um einiges größer sei und zwischen 200.000 und 1,4 Millionen Kinder jedes Jahr in Deutschland von Gewalt betroffen seien, teilte der DBRD mit.

Als Kindesmisshandlung im weiteren Sinne werden alle Erscheinungsformen von Gewalt gegen Kinder bezeichnet. Dazu gehören körperliche Misshandlung, Vernachlässigung, psychische Misshandlung wie Überforderung oder seelische Grausamkeit und sexueller Missbrauch.

Den Informationsfolder des DBRD können Sie hier herunterladen.

(19.05.2014)

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