Pilotprojekt auf A8: Anleitung zur Rettungsgasse in Echtzeit

München (ots) – Die digitalen Anzeigen auf der A8 zwischen München und Holzkirchen weisen seit Donnerstag (03.08.2017) bei stockendem Verkehr oder Stau auf die Bildung einer Rettungsgasse hin. Initiatoren des Pilotprojektes sind das bayerische Innen- und Verkehrsministerium zusammen mit dem ADAC. Das Projekt soll zunächst für ein Jahr gelten und wird wissenschaftlich begleitet.

Kommt es zum Notfall auf der Autobahn, haben Rettungskräfte immer wieder Schwierigkeiten, zum Einsatzort zu gelangen. Pkw-Fahrer verbleiben auf ihrer Spur oder versuchen gar, die Rettungsgasse selbst zu nutzen und dadurch einen Vorsprung zu gewinnen. Wertvolle Zeit geht den Rettern dadurch verloren.

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Viele Pkw-Fahrer reihen sich allerdings auch falsch ein. Laut einer Studie der Johanniter Unfallhilfe weiß nur jeder Dritte, wie die Rettungsgasse richtig funktioniert. Mit dem Pilotprojekt auf der Autobahn in Münchens Süden möchten dessen Initiatoren diese Wissenslücke jetzt schließen.

Im Falle eines Staus oder bei stockendem Verkehr zeigen die digitalen Anzeigen in den Schilderbrücken zwischen dem linken und dem mittleren Fahrstreifen an, wie die Rettungsgasse zu bilden ist. Die Anzeige wird in Echtzeit aktiviert. Wenn im Verlauf der Pilotphase nachgewiesen werden kann, dass die Maßnahme Wirkung zeigt, sollen weitere Schilderbrücken umgerüstet werden.

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Zu der Kampagne gehören auch Flyer, eine App sowie zusätzliche Banner an Autobahnbrücken.

Die Rettungsgasse ist kein neues Konzept. Seit der Einführung der Straßenverkehrs-Ordnung 1971 ist sie gesetzlich festgehalten. Bei der letzten Gesetzesänderung vom 14. Dezember 2016 wurde zusätzlich festgelegt, dass die Rettungsgasse auch eingehalten werden muss, wenn sich der Verkehr in Schrittgeschwindigkeit bewegt.

Laut Aussagen des Landesfeuerwehrverbands Bayern wird durch eine korrekt eingehaltene Rettungsgasse die Überlebenschance von Unfallopfern um bis zu 40 % erhöht.

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(04.08.2017; Symbolfoto: ADAC)

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Wie immer in Deutschland, es helfen nur wirklich drastische Strafen und Entzug der
    Fahrerlabnis, verbunden mit einer konsequenten Überwachung.
    Das spricht sich dann sehr schnell rum.

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  2. Wie die Rettungsgasse korrekt auszusehen hat-darüber gibt es allerdings immer wieder unterschiedliche Hinweise.Wie auch im Bild oben zu sehen, wird immer wieder der Standstreifen benutzt—dazu wird teilweise sogar ausdrücklich darauf hingewiesen,das zu tun.
    Selbst das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur verweist auf eine Seite, auf der das “Erklärvideo-Die Rettungsgasse rettet Leben”–darauf hinweist, den Standstreifen zu nutzen.

    Auf Nachfrage dazu habe ich vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur am 25.8.2017 folgende Antwort erhalten:
    “..vielen Dank für Ihre E-Mail, in der Sie das Video “Die Rettungsgasse rettet Leben” auf der Internetseite des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur hinterfragen.
    Der Einsteller wurde gebeten,dieses zu ändern.Hierzu erhielten wir eine Zusage.Es wird ein Video geben,das der Rechtslage entspricht.
    Für Ihren aufmerksamen Hinweis danken wir Ihnen”..

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