Anamnese: So hilft das MIST-Schema
Bremen (rd_de) – Bei einem Trauma-Patienten stehen im Rahmen der Anamnese unter anderem der Unfallmechanismus sowie das Verletzungsmuster im Vordergrund. Um die wichtigsten Punkte zu erfassen, wird heute vielfach das (C)ABCDE-Verfahren angewandt. Ergänzt werden kann es durch das weniger bekannte MIST-Schema. Es fast alle für Trauma-Patienten relevanten Punkte zusammen. Wir stellen das MIST-Schema hier kurz vor.
Mechanism: Zunächst wird der Unfallmechanismus ausführlich dargelegt. Relevante Informationen sind die Geschwindigkeit sowie die wirkenden Kräfte sowie die Deformation des Unfallfahrzeugs bzw. die Schäden an der Umgebung und der Verletzungsschweregrad von weiteren Beteiligten. Um den Unfallmechanismus noch klarer zu machen, kann die Dokumentation mit Fotos ergänzt werden. Dies sollte gerade im Hinblick auf Datenschutz nach klar definierten Regeln erfolgen.
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Injury: Danach werden die Verletzungen (Injury) aufgezählt, zum Beispiel Kopfplatzwunde rechts frontal, Prellmarke Thorax-Abdomen nach Sicherheitsgurtverlauf, Fehlstellung des linken Unterschenkels.
Signs and Symptoms (Zeichen und Symptome): Im Anschluss wird erläutert, wie sich die Verletzungen beim Patienten beispielsweise in Form von Schmerzen, Atembeschwerden oder Ausfallerscheinungen geäußert haben.
Therapy: Zuletzt wird im Kontext dazu noch die jeweilige Therapie genannt, zum Beispiel HWS-Immobilisation mittels Zervikalstütze, Reposition der Unterschenkelfraktur, Nadeldekompression des Spannungspneumothorax, Analgesie mittels 25 mg S-Ketamin fraktioniert.
(Text: Dr. Maximilian Kippnich, Bezirksbereitschaftsarzt Bayerisches Rotes Kreuz in Unterfranken; Symbolfoto: Markus Brändli; 06.09.2017)[1159]
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