Erste Hilfe: Diskussionen zu ICE-Nummern halten an
Bremen (rd_de) – ICE, In Case of Emergency: Die Diskussion über private Notfallkontakte im Handy wird seit Jahren im Internet hitzig geführt. Mancher schwört auf ICE-Nummern, andere halten sie für praxisfremd und warnen sogar vor deren Nutzung. Was spricht dafür und was dagegen?
Pro ICE-Nummern:
• Der hinterlegte Kontakt kann im Idealfall Auskunft über Vorerkrankungen, Allergien, Unverträglichkeiten oder Medikamente geben, die der Patient regelmäßig einnimmt.
• Das Handy kann zumindest ein Indiz sein, wenn ansonsten nichts über den Patienten bekannt ist.
• Notfall-Apps als Alternative zu ICE-Nummern lassen sich auch aufrufen, wenn der Sperrbildschirm des Handys aktiv ist.
Contra ICE-Nummern:
• Aufgabe des Rettungsdienstes ist es, Patienten zu retten, und nicht, deren Angehörige oder Freunde zu informieren. Das ist Sache der Polizei.
• Kritisch hinsichtlich des Datenschutzes.
• Missverständliche Bezeichnung: ICE ist im deutschen Sprachraum primär ein Schnellzug.
• Ersthelfer könnten das System falsch verstehen und meinen, sie sind auch dafür zuständig, die Angehörigen eines Unfallopfers zu verständigen.
• Der ICE-Kontakt reagiert womöglich nach der Nachricht kopflos und bringt sich selbst durch zu schnelles Autofahren in Gefahr.
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(Text: Oliver Schulz; Symbolfoto: Markus Brändli; 13.12.2017) [3258]
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Nahezu alle Smartphones verfügen über eine aktiv ge1schaltene Displaysperre, die sich nur durch PIN, Fingerabdruck etc. öffnen lässt. Somit sind die “ICE-Kontakte” für RD-Personal nur dann hilfreich, wenn der Patient sein Smartphone noch selbst entsperren bzw. den Rettern den PIN etc. mitteilen kann. DANN machen diese Kontakte aber durchaus Sinn, wenn der Pat. z.B. wünscht, dass “ICE Mama” informiert wird oder “ICE Dr. Huber” Auskunft über Vorerkrankungen etc. geben kann.
Smartphones sind so ausgerüstet, dass die Notfallinformationen ausgelesen werden können, ohne den Bildschirm zu entsperren.
Die hinterlegten Daten sind so jederzeit einsehbar.