Neuer Seenotkreuzer auf „Eiswette“ getauft
Bremen (DGzRS/rd.de) – „Eiswette“ heißt der neue Seenotkreuzer der DGzRS. Das knapp 20 Meter lange Schiff wurde am 6. Januar 2009 während der traditionellen Bremer Eiswette auf der Weser getauft. Bis dahin trug der Seenotkreuzer die interne Bezeichnung „SK 30“.
Britta Braun, die Gattin des Eiswett-Präsidenten, ließ eine Sektflasche an dem neuen Seenotkreuzer zerschellen und wünschte der Besatzung „allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr!“ Das Tochterboot taufte Dr. Julie Smidt, die Gattin des diesjährigen Sprechers der Eiswett-Novizen, auf den Namen „Novize“.
Die anschließende Fahrt des Arbeitsbootes endete mit einer kleinen Panne: Wegen Problemen mit der Hydraulikanlage konnte die Besatzung der „Eiswette“ die „Novize“ zunächst nicht wieder aufnehmen. Erst mit zirka zehnminütiger Verzögerung ließ sich das Arbeitsboot mitsamt Taufpatin zurück in der Heckwanne ziehen.
Die Bremer Tradition der Eiswette geht in das Jahr 1828/29 zurück. Seitdem wird jährlich gewettet, ob am Dreikönigstag (6. Januar) ein Schneider mit einem Gewicht von 99 Pfund mitsamt seinem glühenden Bügeleisen über die Weser gehen kann. Da die Weser nach ihrer Begradigung nur noch selten zufriert, hat diese Veranstaltung heute überwiegend symbolischen Charakter. So wird der Schneider meistens von einem Seenotrettungsboot der DGzRS über die Weser gebracht. Bei ihrem Stiftungsessen sammeln die Eiswett-Genossen jedes Jahr Spenden zugunsten der DGzRS. So kamen im Jahr 2008 über 300.000 Euro zusammen.
Bereits 1980 war ein Seenotkreuzer auf den Namen „Eiswette“ getauft worden, der jetzt zum Jahreswechsel ausgemustert wurde. Darüber hinaus hatte es früher auch schon ein Tochterboot gegeben, das den Namen „Eiswette von 1829“ trug.
Die neue „Eiswette“ hat in den vergangenen Wochen ein umfangreiches Erprobungsprogramm in der Nordsee unter zeitweise schweren Wetter- und Seegangsbedingungen absolviert. Das 1.660 PS starke und 22 Knoten (zirka 40 km/h) schnelle Schiff wird auf der Station Nordstrand (Schleswig-Holstein) eingesetzt.
Fotos: Michael Rüffer
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