Plötzlicher Herzstillstand: jährlich 65.000 Betroffene in Deutschland
(Bild: Pexels/pixabay.com)Düsseldorf (idw) – Pro Jahr erleiden etwa 65.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herzstillstand. Bei etwa 60.000 von ihnen verläuft er tödlich. Eine aktuelle Studie, die vergangenen Freitag (01.10.2021) von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) präsentiert wurde, zeigt, dass die Suche nach den Ursachen vor allem bei jüngeren Personen schwierig sein kann.
Deutschlandweit sind jährlich schätzungsweise 65.000 Menschen von einem plötzlichen Herzstillstand betroffen, auch jüngere, vermeintlich gesunde Menschen.
„Neben der akuten hohen Sterblichkeit eines solchen Ereignisses sind die langfristigen Konsequenzen für das weitere Leben der Betroffenen nur schwer abschätzbar“, berichtet der Kardiologe Dr. Alexander Pott, unter dessen Leitung eine Studie der Uniklinik Ulm nach Gründen für plötzliche Herzstillstände geforscht hat. „Häufig stellt sich die Frage nach der Ursache des Herz-Kreislauf-Stillstandes und ob im Laufe des weiteren Lebens erneut ein plötzlicher Herztod droht.“
Besonders bei der Gruppe der jungen Betroffenen sind die Ursachen vielfältig und nicht leicht zu diagnostizieren. Neben Veränderungen des Herzmuskels und Herzmuskelentzündungen werden häufig solche Erkrankungen entdeckt, bei denen Veränderungen des Reizleitungssystems oder der Herzmuskelzellen zu einem instabilen Herzrhythmus und bösartigen Herzrhythmusstörungen führen können.
Selbst wenn Beschwerden auftreten, kann die Suche nach der Ursache schwierig sein. In der Studie des Uniklinikums Ulm wurden150 unter 40-jährige Patienten untersucht, die zwischen 2000 und 2020 einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erleben mussten und dank schneller Hilfe überleben konnten. Bei 73 von ihnen war eine Erkrankung des Herzens für den Herz-Kreislauf-Stillstand verantwortlich. Welche genau dies war, blieb allerdings bei 17 von diesen Männern und Frauen auch nach ausgiebiger Untersuchung unklar.
Meist ist ein plötzlicher Herzstillstand Folge eines anhaltenden Kammerflimmerns. Die Überlebenschancen hängen wesentlich davon ab, wie schnell und gut erste Maßnahmen zur Wiederbelebung eingeleitet werden. Denn jede Minute, in die die Person nach einem plötzlichen Herzstillstand nicht mittels Herzdruckmassage behandelt wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent.
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