„Mann über Bord“ im Sturm vor Borkum
(Bild: Jörg Zogel/DGzRS)Borkum (DGzRS) – Großes Glück hatte ein Lotse, als er am Samstag (14.01.2023) vor der Insel Borkum im Sturm in die Nordsee stürzte.
Gegen 04:55 Uhr meldete sich der Lotsentender „Borkum“ über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und -Anrufkanal 16 bei den Seenotrettern. Bei schwerem Sturm mit orkanartigen Böen um elf Beaufort (bis 117 km/h Windgeschwindigkeit) war ein Lotse des 26 Meter langen deutschen Versetzbootes in die Nordsee gestürzt. Das Unglück hatte sich etwa 20 Seemeilen (rund 37 Kilometer) westnordwestlich von Borkum ereignet.
Die von der DGzRS in Bremen betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (MRCC) alarmierte umgehend auf Borkum den Seenotrettungskreuzer „Hamburg“ sowie die niederländischen Seenotrettungsboote „Jan en Titia Visser“ (Eemshaven) und „Koning Willem I“ (Schiermonnikoog) der niederländischen Seenotretter. Das niederländische MRCC Den Helder sandte außerdem einen niederländischen Such- und Rettungshubschrauber ins Unglücksgebiet.
Die Besatzung des Lotsentenders „Borkum“ hatte ihren eigenen Mann trotz Dunkelheit und rund drei Meter Seegang nicht aus den Augen verloren. Während der Seenotrettungskreuzer „Hamburg“ unterwegs zur „Borkum“ war, starteten die Lotsen bereits einen eigenen erfolgreichen Rettungsversuch. Es gelang ihnen, den 47-Jährigen etwa 15 Minuten später wieder an Bord zu nehmen.
Der schiffbrüchige Lotse war unterkühlt, aber ansprechbar und bei vollem Bewusstsein. Äußerlich trug er lediglich einige Schürfwunde davon, die er sich vermutlich in Zusammenhang mit seiner Rettung zuzog.
Ein Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz des MRCCs Bremen unterstützte die Lotsen über Funk bei der Erstversorgung des Patienten.
Die „Hamburg“ sicherte den Einsatz des niederländischen Hubschraubers. Er nahm den Schiffbrüchigen mithilfe einer Winde an Bord und flog den Mann nach Emden. Hier brachte ein Rettungswagen den Patienten ins Krankenhaus.
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