Mit dem „Brainsaver“ Hirnschäden vermeiden

(Bild: UKL)Frankfurt am Main/Leipzig (DHS) – Mediziner am Uniklinikum Leipzig haben in einem interdisziplinären Kooperationsprojekt ein Messgerät für Rettungskräfte entwickelt. Es zeigt an, ob die Herzdruckmassage für ausreichend Hirndurchblutung sorgt.

Die Leipziger Forscher haben mit dem Kooperationsprojekt „Brainsaver“ den Prototyp eines ultraschallgestützten Messgerätes in einer Halskrause entwickelt. Mit deren Hilfe soll sich während der Herzdruckmassage erkennen lassen, ob durch die Kompressionen eine ausreichende Menge Blut durch den Körperkreislauf und so auch in das Gehirn des Notfallpatienten gepumpt wird.

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Studien haben darauf hingewiesen, dass der Blutfluss durch die Halsschlagader ein Zeichen dafür ist, wie gut die Herzdruckmassage ausgeführt wird.

„Ziel ist es ja, mit der Herzdruckmassage das Gehirn weiter mit dem noch im Körper vorhandenen sauerstoffreichen Blut zu versorgen, bis das Herz wieder in Gang kommt“, erklärt der Kardiologen Dr. Karsten Lenk, geschäftsführender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie.

Die Leipziger Forscher haben deshalb die Halskrause mit einer integrierten Doppler-Sonographie-Sonde entwickelt. Die Rettungsteams können dadurch auch ohne umfassende Sonographie-Ausbildung mit dem Gerät arbeiten.

Basis des neuen Hilfsmittels ist eine Cervikalstütze. Dank einer Auswertungssoftware zeichnet das Gerät automatisiert die Blutflussgeschwindigkeiten auf und weist sie auf einem mobilen Monitor aus, der mit dem Brainsaver verbunden ist. Ein Signalton soll die Einsatzkräfte während der Herzdruckmassage warnen, sollte die Ultraschallsonde eine Unterversorgung des Körperkreislaufs feststellen.

„Als Anhaltspunkt dient der Sonde der Blutfluss in der Halsschlagader, der Arteria Carotis Communis, die das Gehirn mit Blut versorgt“, erklärt Dr. Lenk.

Das Gerät arbeitet mit einem Algorithmus, der die Tiefe des Zielgefäßes unter der Haut bestimmt und den Messbereich des Ultraschallgeräts angibt. „Dabei sind eine schnelle und mühelose Platzierung der Ultraschallsonde und eine zuverlässige automatische Erfassung des Flussspektrums eine der wichtigsten technischen Voraussetzungen für einen klinischen Einsatz der Halskrause“, erklärt Dr. Lenk.

Unterstützt wird die Forschungsarbeit mit Fördermitteln der Deutschen Herzstiftung in Höhe von 95.000 Euro im Rahmen der Sonderforschungsförderinitiative „Plötzlicher Herztod“.

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