Expertenforum zur beruflichen Bildung im Rettungsdienst

(Bild: Ivo Leidner/INOB)Fürth/Münster (FHM) – Das Expertenforum „Fürther Gespräche“ widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Notfallreform konkret: Qualität, Bildung und Professionalisierung! Wie groß muss der Schritt nach vorne jetzt sein?“. Veranstaltet wurde das Branchentreffen vom Institut für notfallmedizinische Bildung (INOB) in Fürth.

Die Fürther Gespräche boten wieder eine Plattform für den deutschlandweiten Austausch von Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens, um zentrale Herausforderungen und Fragestellungen der Rettungsdienstreform zu diskutieren. Ziel war es, Ergebnisse zu erarbeiten, die als Grundlage für politische Entscheidungsträger dienen sollen. 40 Fachleute aus Interessensverbänden, Fachgesellschaften, Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Hochschulen und Berufsfachschulen nahmen teil.

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„Der Rettungsdienst leidet aktuell unter den ungünstigen Rahmenbedingungen unseres Gesundheitssystems und den gesellschaftlichen Veränderungen. Es bedarf daher eines konstruktiven Diskurses und möglicher Lösungsansätze, denen wir mit den Fürther Gesprächen eine Plattform bieten möchten“, sagte Klaus Meyer, Geschäftsführer des INOB.

„Jetzt kommt es darauf an, dass wir in der Rettungsdienstreform konkrete Maßnahmen ergreifen, die nicht nur die Qualifikationsniveaus im Rettungsdienst klären, sondern wir für die große Frage der Akademisierung auch Lösungen entwickeln, in welche Versorgungsstrukturen wir akademisieren sowie welche Befugnisse und Kompetenzen die Kolleginnen und Kollegen an Patientinnen und Patienten dann konkret haben. Unser Ziel muss es sein, eine Akademisierung zu ermöglichen, die die jungen Menschen im Rettungsdienst hält“, so Professor Dr. Thomas Prescher von der FH Münster.

Thematisch umfasste die diesjährige Veranstaltung vier Schwerpunkte. Zum einen „Vom Bürger zur benötigten Leistung“: Die Organisation der medizinischen Versorgung und Koordination von Rettungsdiensten für eine fallabschließende Notfallversorgung. Zudem Qualifikationsniveaus und Personalentwicklung: Perspektiven des Berufsbilds der Notfallsanitäterinnen und -sanitäter als gestuftes und durchlässiges Qualifikationssystem.

Der dritte Schwerpunt widmete sich dem präventiven Rettungsdienst und Versorgungsstrukturen: Der Flexibilisierung und Spezifizierung des Rettungsdienstes sowie Integration präventiver Maßnahmen. Den vierten Schwerpunkt formte das „Notarztsystem 2.0“: Die Reform des Notarztsystems als gestuftes System der Zusammenarbeit zwischen Notärztinnen und Notärzten sowie Notfallsanitäterinnen und -sanitätern.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die „Fürther Erklärung für eine starke berufliche Bildung im Rettungsdienst in Deutschland“ unterzeichnet. Sie fordert eine verbesserte Interessenvertretung sowie die Entwicklung von Leitlinien, Wissenschaft und die Förderung von Entwicklung im Bereich der beruflichen Bildung im Rettungsdienst.

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