VDEK beklagt Kostensteigerungen im Bereich Notfall- und Rettungsdienst
(Bild: VanderWolf Images/Shutterstock)Berlin (VDEK) – Der Verband der Ersatzkassen (VDEK) fordert, die Reformen der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes jetzt rasch anzugehen und als Gesamtpaket umzusetzen. Anlass seien die erneut deutlichen Kostensteigerungen, die die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu schultern hätten, teilte der Verband mit.
Laut den kürzlich veröffentlichten Jahresergebnissen haben sich laut VDEK die Ausgaben in beiden Bereichen verdoppelt. Zugleich blieben Qualitätsdefizite, beklagen die Ersatzkassen.
„Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, im Notfall schnell und am richtigen Ort hochwertig versorgt zu werden. Dazu brauchen wir die Reformen der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes. Parallelstrukturen, unterschiedliche Länderzuständigkeiten und Trägerschaften führen aktuell zu Kostenintransparenz und Fehlsteuerung in der Versorgung“, so Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des VDEK.
Im Jahr 2023 hat die GKV insgesamt 8,7 Milliarden Euro für die verschiedenen Zweige des Rettungsdienstes ausgegeben. Damit hat sich der Betrag im Vergleich zu vor zehn Jahren verdoppelt (4,4 Milliarden Euro). Besonders drastisch ist die Steigerung beim Einsatz von Rettungswagen. Diese stiegen von 1,7 auf 4,1 Milliarden Euro.
„Diese ungebremste Ausgabendynamik zeigt den dringenden Handlungsbedarf. Der Rettungsdienst ist Teil der Notfallversorgung. Daher müssen beide Reformen gemeinsam angegangen und der Bund von seiner Regelungskompetenz im Rettungsdienst Gebrauch machen“, fordert Elsner.
Längst überfällig sei die Vernetzung der Leitstellen des Rettungsdienstes unter der Rufnummer 112 und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) unter 116 117. Nach wie vor sei die 112 die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Hier werde über den Einsatz des Rettungsmittels entschieden. Für ein Drittel der Einsätze sei ein Rettungsmittel aber nicht erforderlich, da es sich gar nicht um Notfälle handele, so die Vorstandsvorsitzende.
Die Ersatzkassen betrachten eine digitale Vernetzung der Leitstellen des Rettungsdienstes und des ärztlichen Bereitschaftsdienstes als anzustrebenden Standard in allen Bundesländern. Um die Patientinnen und Patienten an den richtigen Ort wie ins Krankenhaus, in die niedergelassene Arztpraxis, in das Pflegeheim usw. steuern zu können, bedürfe es der Weiterentwicklung zu Gesundheitsleitstellen nach österreichischem Vorbild.
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