Bündnis Pro Rettungsdienst zur Akademisierung von Notfallsanitätern
(Bild: LE photography Hamburg/Shutterstock)Essen (pm) – Nach Einschätzung des Bündnisses „Pro Rettungsdienst“ sind die von einer Regierungskommission erarbeiteten und im letzten Jahr veröffentlichten Vorschläge zur Reform des Rettungsdienstes in Deutschland „richtungsweisend“.
So unterstützt das Bündnis ausdrücklich Studiengänge zu ergänzenden Arbeitsfeldern sowie beispielsweise zum Rettungsdienstmanagement oder zur rettungsdienstlichen Pädagogik.
Akademische Qualifikationen könnten den Notfallsanitätern, die in der Notfallrettung bleiben wollten, entscheidende Karriere- und Entwicklungsperspektiven bieten, schreibt das Bündnis. Allerdings sollte dazu eine Vereinheitlichung und Strukturierung mit festgelegten curricularen Inhalten stattfinden, sodass die Studiengänge in wesentlichen Merkmalen vergleichbar sind und dem Rettungsfachpersonal und den Rettungsdienstplanern die Einordnung erleichtert wird.
In den Empfehlungen zur Kompetenzausweitung der Notfallsanitäter fokussiere die Regierungskommission einseitig auf Bachelor- und Masterstudiengänge mit der Absicht der Substitution des Notarztes. Dies allein erscheint dem Bündnis nicht zielführend.
Bereits zum jetzigen Zeitpunkt verfügten Notfallsanitäter bei kompletter Ausnutzung der Delegationsmöglichkeiten für Maßnahmen und Medikamentengabe im Rahmen des Pyramidenprozesses über eine breite Palette an Möglichkeiten zur Patientenbehandlung. Die Regierungskommission stellt heraus, dass eine Ausweitung der Befugnisse von Notfallsanitätern durch Generaldelegation möglich ist. Mit der Einführung heilkundlicher Befugnisse im § 2a des Notfallsanitätergesetzes sowie der Öffnung des Betäubungsmittelgesetzes wurden weitere Möglichkeiten geschaffen. Durch deren konsequente Umsetzung würden aus Sicht des Bündnisses bereits jetzt die ärztlichen Ressourcen deutlich weniger und somit nur bei Bedarf eingesetzt werden müssen.
Dagegen würden die mögliche Einführung von Studiengängen zur medizinischen Kompetenzausweitung mit dem Ziel der Substitution des Notarztes bis zum verbreiteten Einsatz von Absolventen keinerlei Wirkung auf die aktuellen Probleme im Rettungsdienst entfalten, ist das Bündnis überzeugt. Zudem sei ungewiss, in welchem Zeitraum eine ausreichende Zahl von Studienplätzen und Studierenden für diese Aufgabe zur Verfügung stünden.
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