Startschuss für Online-Netzwerk Notfallpsychologie
(Bild: dissx/Shutterstock)Berlin (BDP) – Das neue zentrale Netzwerk Notfallpsychologie des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) verspricht schnelle Hilfe für potenziell psychisch traumatisierte Menschen.
Unter www.notfallpsychologie.net können sich Betroffene (auch Einsatzkräfte) ebenso wie Unternehmen, Behörden und allgemein Interessierte über das breite Spektrum an zeitnahen niedrigschwelligen sowie weiterführenden Hilfeleistungen der Notfallpsychologie informieren. Bei Bedarf erhalten sie hier die benötigte Unterstützung von geschulten, erfahrenen Notfallpsychologinnen und -psychologen.
Die Begleitung von psychisch belasteten Menschen nach Krisenereignissen folgt in Deutschland der Versorgungskette der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV). In der Regel sind innerhalb kürzester Zeit die Teams der Krisenintervention und Notfallseelsorge im Einsatz. Sie betreuen potenziell Traumatisierte in den ersten Stunden nach dem Ereignis im Rahmen der Psychosozialen Akuthilfe. Auch die langfristige Versorgung von Menschen mit bereits manifestierter Traumafolgestörung ist im Rahmen der Psychotherapie grundsätzlich gut geregelt. Eine gravierende Versorgungslücke gibt es in Deutschland aber nach Beobachtungen des BDP im mittleren Glied der Versorgungskette (Stabilisierungsphase) in den ersten Wochen nach dem Ereignis.
Notfallpsychologinnen und -psychologen brächten für diese Phase die fachliche Expertise mit. Sie könnten dazu beitragen, bei Betroffenen frühzeitig die psychische Resilienz zu stärken und einer behandlungsbedürftige Traumafolgestörung entgegenzuwirken.
Bislang fehlte eine zentrale bundesweite Anlaufstelle für diese Menschen. Mit dem zentralen Notfallpsychologie-Netzwerk möchte der BDP diese Lücke schließen und mit der Online-Plattform ein breites Hilfsangebot schaffen. Neben allgemeinen Informationen zu notfallpsychologischen Versorgungsleistungen ist die deutschlandweite Suche nach Notfallpsychologinnen und -psychologen über die Plattform möglich. Behörden und Unternehmen haben zudem im Großschadensfall die Möglichkeit, mit einer größeren Zahl an Notfallpsychologinnen und -psychologen Kontakt aufzunehmen.
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