Zi und Fachverband Leitstellen vertiefen Zusammenarbeit
(Bild: Borisovstudio/Shutterstock)Berlin (Zi) – Die vertragsärztliche Regelversorgung in den Praxen und den ärztlichen Bereitschaftsdienst soll mit den Notaufnahmen der Kliniken und dem Rettungsdienst besser vernetzt werden. Ziel ist es, Hilfesuchende zur richtigen Zeit in die jeweils richtige medizinische Versorgungsebene zu steuern. Der Gesetzgeber will deshalb eine direkte Kooperation zwischen 112 und 116117 verankern.
Das Ziel ist, Notfälle schnell innerhalb und weniger dringliche Fälle angemessen außerhalb der Notfallversorgung zu behandeln. Dies soll durch eine inhaltliche Abstimmung der standardisierten Notrufabfragen und durch die gegenseitige digitale Fallübergabe erreicht werden.
Für beides gibt es bereits Grundlagen, an denen das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und der Fachverband Leitstellen (FVLST) derzeit intensiv arbeiten. Das seit Januar 2024 von beiden Partnern initiierte Projekt zur Entwicklung eines gemeinsamen Kriterienkataloges für die einheitliche standardisierte Notrufabfrage (eSNA) nimmt jetzt konkrete Formen an.
Bereits vor einigen Jahren sind die Akteure vielerorts aufeinander zugegangen, sodass Beispiele guter Kooperation zwischen 112 und 116117 existieren. In einigen Bundesländern gibt es bereits erfolgreiche Projekte. Nach diesen Erfahrungen können bereits rund zehn Prozent der bei der 112 potenziell generierten Einsätze an die 116117 übergeben werden. Umgekehrt liegt der Anteil der Hilfeersuchen bei der 116117, die als Notfall an die 112 abgegeben werden müssen, bei circa vier Prozent der medizinischen Ersteinschätzungen.
Wichtigste Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit ist die generelle Einführung einer standardisierten Notrufabfrage in den Integrierten Leitstellen. Sie ist notwendig, damit auf vergleichbare Situationen jeweils angemessen reagiert werden kann. Im Zuge der im Entwurf des NotfallG vorgesehenen Zusammenarbeit zwischen 112 und 116117 sollen sowohl die Strukturierung als auch die Standardisierung so weit vorangetrieben werden, dass die Notfallversorgung möglichst weitgehend von Einsätzen entlastet werden kann, die keiner Notfallbehandlung bedürfen.
Voraussetzung dafür ist, dass die Abfragen von Notfallindikatoren in vergleichbarer Weise erfolgen. Bisher existieren dafür keine softwareunabhängigen Kriterien. Bisherige Kriteriensysteme, wie etwa der Notarztindikationskatalog, sind meist nicht differenziert genug. Um die Leitstellen bei der Auswahl geeigneter Softwaresysteme zu unterstützen, erarbeiten Zi und FVLST Empfehlungen zur Strukturierung der Notrufabfrage und der Übergabepunkte zwischen 112 und 116117.
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Das ist nur überaus vernünftig! Und wie lange dauert denn das noch…?