Mainz: Wo Schüler zu Lebensrettern trainiert werden

(Bild: Peter Pulkowski/UM)Mainz (UM) – Dass auch Kinder kompetente Ersthelfer sein können, beweist das Projekt „Students Save Lives“ der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz (UM). Seit dem Projektstart haben Medizinstudierende und angehende Notfallsanitäterinnen und -sanitäter über 10.000 Schülern in Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen (RP) die Grundlagen der Reanimation vermittelt.

„Unser Projekt wird von allen Beteiligten sehr gut angenommen“, freut sich Projektleiter Dr. Carsten Lott, ehemaliger Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz und jetzt Ärztlicher Leiter Rettungsdienst für den Rettungsdienstbereich Mainz. „Die Schüler schätzen den praxisnahen Unterricht. Und die Lehrkräfte werden bei einer Thematik entlastet, die üblicherweise nicht zum Stundenplan gehört.“

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Umgekehrt gibt es positive Effekte auch für die Trainerinnen und Trainer. „In den Schulen können die Medizinstudierenden selbst die Rolle der Lehrenden einnehmen und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in der Basisreanimation weiter vertiefen“, so Lott. Im besten Fall geben die Schülerinnen und Schüler ihre neu erlernten Fertigkeiten an ihre Familien und Freundeskreise weiter.

Im Projekt „Students Save Lives“ werden Medizinstudierende des siebten bis neunten Semesters der Universitätsmedizin Mainz zu Trainern für Basis-Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet. Anschließend gehen die Nachwuchsmediziner als Dozenten in regionale Schulen in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen. Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse werden von ihnen, auch an Trainingsmodellen, angeleitet, um in einem Notfall richtig zu reagieren und die Basisreanimation durchführen zu können. Außerdem sollen die Kinder so Berührungsängste abbauen. Schwerpunktmäßig lernen sie, einen Herz-Kreislauf-Stillstand zu erkennen, den Notruf abzusetzen und dann Mund-zu-Mund-Beatmung, Herzdruckmassage sowie einen Defibrillator zu benutzen. Erkenntnisse aus diesen Trainings wiederum fließen in das Curriculum für die Studierenden ein.

Trotz einer pandemiebedingten Unterbrechung des Projektes sind seit 2019 bereits über 10.000 Schülerinnen und Schüler in Basiswiederbelebung trainiert worden. Insgesamt nahmen 26 weiterführende Schulen der Stadt Mainz und des Landkreises Mainz-Bingen teil.

Seit 2023 wird das Projekt zudem interprofessionell durch Notfallsanitäterinnen und -sanitätern, die in den örtlichen Rettungsschulen von DRK und ASB ausgebildet werden, unterstützt. „Das hat einen zusätzlichen positiven Effekt. Damit lernen sich Berufsgruppen kennen, die auch im späteren Arbeitsleben eng zusammenarbeiten“, erläutert Dr. Carsten Lott.

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