Notfall auf Offshore-Windenergieanlage simuliert

(Bild: Havariekommando)Cuxhaven (HK) – Es war die erste Übung in dieser Form: die Feuerwehr Cuxhaven, Northern HeliCopter (NHC) und das Havariekommando trainierten Ende Oktober gemeinsam für eine komplexe Rettungssituation in einer Offshore-Windenergieanlage.

Da Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen ähnliche bauliche Strukturen aufweisen, fand die Übung an Land in einem Windpark bei Bremerhaven statt. Mit Rettungsübungen auf Landanlagen können die Einsatzkräfte viele der Techniken und Fertigkeiten abdecken, die sie auch auf einer Offshore-Windenergieanlagen benötigen würden.

Anzeige

Unter realitätsnahen Trainingsbedingungen erprobten die Übungsteilnehmenden die bestehenden Konzepte einer komplexen Rettungsstation im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge. Vor allem trainierten sie das Zusammenwirken der Einsatzkräfte und -mittel von Feuerwehr, NHC und Bundespolizei unter der Leitung des Havariekommandos.

Das Übungsszenario sah einen Unfall in einer Windenergieanlage (WEA) mit zwei Verletzten vor, die von Puppen dargestellt wurden. In einem solchen Fall würden die Techniker der Anlage zunächst die Gesellschaft für maritimes Notfallmanagement (GMN) informieren, die zentrale Anlaufstelle für die Organisation, Koordination und Durchführung von Notfallmaßnahmen für Offshore-Windparkbetreiber. Die GMN alarmierte in dem Übungsszenario dann NHC, die ein Medical Team per Hubschrauber zum Unfallort schickte. Vor Ort traf das Medical Team erste Maßnahmen zur Versorgung und Rettung der Verletzten. GMN leitete den Notruf zudem über das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) an das Havariekommando weiter.

Das Havariekommando übernahm die Gesamteinsatzleitung und entsandte eine so genannte Maritime Incident Response Group (MIRG), ein spezialisiertes Einsatzteam, der Berufsfeuerwehr Cuxhaven an die Einsatzstelle. Ein Bundespolizeihubschrauber des Typs „Super Puma“ setzte das Team mit der Seilwinde auf die obere Plattform der Anlage ab. Die Einsatzkräfte gehören zu einer MIRG „First Response“. Die Angehörigen dieser MIRGs sind nicht nur allesamt Feuerwehrleute und Notfallsanitäter, sondern zusätzlich auch speziell für die Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen ausgebildet. Gemeinsam mit dem Medical Team von NHC versorgten und retteten sie die „Verletzten“ und transportierten diese mit Hubschraubern. Die Koordination in der Luft übernahm das Aeronautical Rescue Co-ordination Centre (ARCC) der Bundeswehr in Glücksburg.

Christian Braun vom Fachbereich Brandbekämpfung und Verletztenversorgung des Havariekommandos betonte die Bedeutung solcher Übungen: „Die heutige Übung war ein voller Erfolg. Die im Vorfeld durchgeführten Trainings haben sich eindeutig bewährt und die Teammitglieder gut auf komplexe Rettungssituationen auf Offshore-Windenergieanlagen vorbereitet.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert