Prognosetool hilft bei Schätzung des Einsatzaufkommens

(Bild: Christian Mandel/RKiSH)Heide/Kiel (RKiSH) – Der Rettungsdienst in Schleswig-Holstein muss sich mindestens bis 2040 auf eine Einsatzsteigerung einstellen. Das fanden Studierende der Fachhochschule Kiel heraus.

Die Fachhochschule (FH) Kiel und die Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH haben ihr Projekt „Prognose 2040“ erfolgreich abgeschlossen. Der Trend einer steigenden Nachfrage nach Notfallrettungsmitteln setzt sich demnach fort. Für die kommenden 15 Jahre prognostizieren die Studierenden eine erneute Steigerung der Einsätze um über 50 Prozent. Ein neu entwickeltes Tool unterstützt von jetzt an die RKiSH bei ihren strategischen Unternehmensplanungen.

Anzeige

Die ersten Erkenntnisse der FH-Kiel-Analyse sind eindeutig: Der Anteil der älteren Patienten wird bis 2040 weiter steigen und die Altersgruppen zwischen 70 und 90 Jahren werden mehr als die Hälfte aller Rettungsdiensteinsätze ausmachen. Wenn sich die Einsatzentwicklung kontinuierlich fortsetzt und sich die heutigen Rahmenbedingungen nicht ändern, ist mit einer deutlichen Steigerung zu rechnen: Bis 2040 muss die RKiSH von 350.000 bis zu 400.000 Alarmierungen jährlich rechnen, 2023 waren es noch 248.000 Einsätze.

„Eine Person zwischen 90 und 95 Jahren benötigt durchschnittlich sechsmal häufiger den Rettungsdienst als eine Person zwischen 70 und 75 Jahren“, erklärt Professor Dr. Sebastian Kaumanns von der FH Kiel.

Die ersten Prognosen verifizierte eine Studentin in ihrer Bachelorthesis mit einer fundierten Untersuchung. Außerdem entwarf sie ein wissenschaftliches Prognosetool, das eine Neukalkulation der Einsatzhochrechnung mit aktualisierten Daten und veränderten Parametern ermöglicht. Das neue Prognosetool soll eine laufende Unterstützung für die Unternehmensleitung der RKiSH in strategischen Fragestellungen werden.

„Die Ergebnisse beeindrucken uns außerordentlich und unterstreichen unsere bisherigen strategischen Maßnahmen“, hob RKiSH-Geschäftsführer Michael Reis hervor. „Die Zahlen bedeuten eine enorme Herausforderung für die RKiSH, denn schon heute gibt es einen stark spürbaren Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert