Neue Leitlinie zur Versorgung von Kindern nach Fremdkörperaspiration
(Bild: Mike Auerbach/DGAI)Nürnberg (DGAI) – Die S2k-Leitlinie „Interdisziplinäre Versorgung von Kindern nach Fremdkörperaspiration und Fremdkörperingestion“ ist vollständig überarbeitet worden. Die Aktualisierung erfolgte unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in Kooperation mit acht weiteren Fachgesellschaften.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisorientierte Empfehlungen wurden integriert. Damit möchte man die Versorgungssicherheit und Behandlungsqualität für betroffene Kinder weiter optimieren.
Fremdkörperaspiration beschreibt das Eindringen eines Fremdkörpers in die Atemwege. Dies kann lebensbedrohliche Atemwegsverlegungen oder auch Langzeitschäden verursachen. Häufig ist eine schnelle Entfernung des Fremdkörpers erforderlich.
Fremdkörperingestion hingegen bezieht sich auf das Verschlucken von Gegenständen wie Münzen oder Knopfzellbatterien. Sie gelangen in den Verdauungstrakt und bleiben häufig in der Speiseröhre stecken. Dort können sie gravierende Schäden verursachen. Beide Ereignisse sind häufige Gründe für die akute Vorstellung von Kindern in Arztpraxen, im Rettungsdienst oder in Notaufnahmen.
Mit der Überarbeitung der Leitlinie wird eine strukturierte Grundlage für die organisatorische, diagnostische und therapeutische Versorgung geschaffen, um die Patientensicherheit in diesen Notfallsituationen weiter zu erhöhen.
„Die Leitlinie legt dabei besonderen Wert auf eine reibungslose interdisziplinäre Zusammenarbeit und transparente Prozesse, die es ermöglichen, in kritischen Situationen schnell und zielgerichtet zu handeln“, betont Professor Dr. Jost Kaufmann, Leitlinienkoordinator und Mitglied des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie der DGAI.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben sowohl die zeitlichen Abläufe als auch die Inhalte der Empfehlungen maßgeblich beeinflusst. Hervorzuheben sind Fortschritte bei der Versorgung von Kindern nach der Ingestion einer Knopfzellbatterie, wie die Gabe von Honig oder der Einsatz der Video-Ösophagoskopie für deren rasche Bergung aus dem oberen Ösophagus.
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