Verteidigungsminister Pistorius: „Wir müssen zusammenarbeiten!“

(Bild: Nancy Heusel/Johanniter)Hannover (JUH) – Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach vergangene Woche mit Vertretern von Johannitern und dem DRK in Hannover über die wichtige Vernetzung von Bundeswehr und Hilfsorganisationen.

Nach der „Zeitenwende“ in der militärischen Verteidigung müsse die zivile Seite unter Hochdruck nachziehen, um ein gemeinsames Risikomanagement und eine verlässliche Krisenbewältigung über alle Bereiche und sämtliche Akteure hinweg gewährleisten zu können, lautete eine von Pistorius‘ Botschaften.

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„35 Jahre ohne Kalten Krieg und Bedrohungslagen haben dazu geführt, dass wir nicht in Verteidigung und Zivilschutz investiert haben. Aber Krisen fordern uns jetzt häufiger, schneller und sehr variantenreich“, stellte der Minister vor rund 200 Zuhörern fest. „Wir benötigen in Deutschland eine integrierte Gesamtverteidigung, wir wollen sie ohne Angst und Alarmismus aufbauen. Dafür müssen wir in unserer Gesellschaft ein Bewusstsein schaffen.“

Die Hilfsorganisationen seien „Profis“ unter anderem für Erste Hilfe, Betreuung und Verpflegung und durch ihre hohen Erfahrungswerte in der Lage, jederzeit schnell und effektiv Hilfe zu leisten, sagte Thorsten Ernst, Bundesbeauftragter der JUH für zivil-militärische Zusammenarbeit.

Mit Blick auf die neuen Herausforderungen äußerte sich Professor Dr. Stefan Birkner, Vizepräsident des DRK-Region Hannover: „Die Hilfsorganisationen müssen ihre Rollen klären. Wer kann und darf was in welchen Krisensituationen übernehmen? Das ist jetzt unsere ganz konkrete Hausaufgabe.“

Verteidigungsminister Pistorius blickte anerkennend auf die Hilfsorganisationen: „Sie sind es gewohnt und gut darin, sich auf neue Lagen einzustellen.“ Nun gelte es, die Bundeswehr abschreckungsfähig zu stärken und die Hilfsorganisationen gleichzeitig „mitzunehmen, auszurüsten und finanziell zu unterstützen.“

Übereinstimmend stellten die Vertreter von JUH und DRK fest, dass Hilfsorganisationen und Bundeswehr sich einander noch besser kennenlernen müssten, um in einer Krise gut zusammenarbeiten zu können. Dies erfordere gemeinsame Aus und Fortbildungen sowie regelmäßige Übungen.

„Das Thema Zivilschutz gehört in die Lehrpläne“, forderte Thorsten Ernst von den Johannitern. „Erste Hilfe-Kenntnisse mit Selbstschutzinhalten sind für die Unterstützung von Freunden und Familie, aber auch in der Nachbarschaft ein erster wichtiger Schritt. Wir meinen, dass wir mit der Vermittlung dieser Kenntnisse gar nicht früh genug anfangen können, um eine verlässliche Resilienz der Bevölkerung zu erreichen.“

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