Berlin ernennt PSNV-Landesbeauftragten
(Bild: Cineberg/Shutterstock)Berlin (FW) – Der erste Berliner Landesbeauftrage für Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), Justus Münster, hat kürzlich in der Bundeshauptstadt seinen Dienst aufgenommen.
Mit Justus Münster hat Berlin einen Experten für die Position des Landesbeauftragten PSNV gewonnen. Der ehemalige Pfarrer war seit 2005 Leiter der evangelischen Notfallseelsorge in Berlin und prägte in dieser Funktion maßgeblich die Entwicklung der PSNV in der Hauptstadt.
PSNV nimmt im Berliner Rettungswesen spätestens nach dem Anschlag am Breitscheidplatz am 16. Dezember 2016 eine zentrale Rolle im Umgang mit Krisen und Notfallsituationen ein. Spätestens mit der Verabschiedung des Berliner PSNV-Gesetzes (PSNVG) am 11. September 2021 wurde dies auch rechtlich verbindlich dokumentiert. Das PSNVG regelt die psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B) und legt Standards für deren Organisation und Qualitätssicherung fest.
Eine zentrale Neuerung des PSNVG ist die Einführung des Landesbeauftragten PSNV, der hauptamtlich bei der Berliner Feuerwehr tätig ist. Diese Position dient der Koordination und Überwachung der PSNV sowie der Qualitätssicherung. Die Aufgaben des Landesbeauftragten sind vielfältig und umfassen unter anderem die Vertretung des Landes Berlin in PSNV-Angelegenheiten auf Bundesebene, die Ermittlung von Einsatzkapazitäten und Ausbildungsstandards sowie die Sicherstellung der Qualität der Leistungserbringung durch strukturelle und prozessuale Maßnahmen.
Die PSNV wird in Berlin fast ausschließlich von ehrenamtlichen Einsatzkräften durchgeführt. Sie begleiten und betreuen Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene nach Unglücken, Notfällen oder Katastrophen. Diese Arbeit erfolgt oft in Zusammenarbeit mit Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei direkt an Einsatzstellen – insbesondere im Abschnitt Medizinische Rettung.
Mit dem PSNV-Gesetz und der Einführung des Landesbeauftragten nimmt Berlin bundesweit eine Vorreiterstellung in der Thematik der psychosozialen Notfallversorgung ein.
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