RDMH nimmt Nachhaltigkeit im Rettungsdienst unter die Lupe
(Bild: Ingo Becker/ RDMH)Marburg (RDMH) – Die EU-Gesetzgebung sieht eine Pflicht für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung vor, die nach angekündigter EU-Gesetzesänderung voraussichtlich 2027 umgesetzt werden soll. Der DRK Rettungsdienst Mittelhessen (RDMH) befindet sich bereits in den ersten Schritten der Implementierung dieser Berichterstattung.
Die Beschäftigung mit Nachhaltigkeit hat beim RDMH zu ersten Erkenntnissen geführt. Geschäftsführer Jens Dapper stellte sie kürzlich beim 7. Zukunftsforum Rettungsdienst in Bremerhaven vor.
„Wer sich mit Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen und der Berichterstattung auseinandersetzt, wird schnell feststellen, welche großen Chancen sich daraus ergeben. Denn die erhobenen Daten lassen sich für strategische Entscheidungen nutzen, die zukunftsweisend für unseren Rettungsdienst sind,“ erklärte Dapper.
Um wesentliche Aspekte für die Steuerung hin zu mehr Nachhaltigkeit im Rettungsdienst analysieren zu können, müssen entsprechende Kennzahlen erhoben werden. Dazu gehören beim RDMH Emissionen des Fuhrparks, Strom, Mitarbeiter-Mobilität und Materialverbrauch.
„Wir sind einer der ersten Rettungsdienste, der eine fundierte Analyse der CO2-Bilanz seiner Rettungswachen vornehmen kann,“ ergänzt Dapper. Der mittelhessische Rettungsdienst hat sich an einem Pilotprojekt des DRK-Landesverbandes Hessen beteiligt, welches vom DRK-Generalsekretariat gefördert wurde. Im Rahmen dieses Projekts wurden spezielle CO2-Bilanzen für Rettungswachen entwickelt. „Wir gehen davon aus, dass zukünftig jeder Rettungsdienst eine solche CO2- Bilanz braucht, auch um gegenüber Kostenträgern und Fördermittelgebern eine Vergleichbarkeit herstellen zu können. Zudem werden davon perspektivisch Zahlungen und Kreditkonditionen abhängen.“
Darauf will der RDMH vorbereitet sein, um weiterhin zukunftsfähig agieren zu können. Die erhobenen Daten sollen außerdem für eine Auswertung genutzt werden, die vorausschauende Planungen möglich macht, Einsparpotenziale aufzeigt und den Rettungsdienst damit krisenfest macht.
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