Akkreditierter Studiengang Pre-Hospital Management startet in Rheine

Rheine (pm) – Mit Beginn des Wintersemesters wird die Mathias Hochschule Rheine im Oktober 2012 einen innovativen Studiengang anbieten, der sich ausschließlich an Rettungsassistenten richtet.

Der Studiengang Pre-Hospital Management/Präklinisches Management, B.Sc. (PHM) greift mehrere Bereiche des Rettungsdienstes auf. Mit der Orientierung an international und national vorgegebene Standards erfolgte eine Akkreditierung durch die AHPGS, um die Qualität von Studium und Lehre des PHM sicherzustellen. Inhaltlich stützt sich der Begriff Management nicht klassisch auf die rein betriebswirtschaftliche Ebene des Rettungsdienstes. Vielmehr betrifft er drei relevante Bereiche des aktiven Rettungsdienstes.

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1.Notfallmedizinisches Management
Die Schließung oder Spezialisierung kleinerer Kliniken, der Notarztmangel und die Verlängerung der notärztlichen Hilfsfristen führen zu neuen Herausforderungen. Schneller eintreffende Rettungsassistenten können mehr therapeutische Maßnahmen übernehmen, um das therapiefreie Intervall der Patienten zu verringern. Der Studiengang PHM zielt auf den Erwerb der Kompetenz der Durchführung ausgewählter invasiver Maßnahmen. Dies ist als Ergänzung zum bestehenden Notarztsystem gedacht. Auf diese Weise können Einsatzzahlen der Notärzte verringert, Kosten minimiert und die qualifizierte Versorgung beschleunigt werden.

2.Technisches und einsatztaktisches Management
Die medizinische Qualifizierung der Studierenden wird verbunden mit der Kompetenz, technische Geräte nicht nur anwenden, sondern auch auf Eignung und Finanzierbarkeit überprüfen zu können. Die für den Rettungsdienst relevanten technischen Komponenten aus Fahrzeug, Geräte- und Medizintechnik, die der Studiengang PHM beinhaltet, stärken auch die Entscheidungsfähigkeit der Studierenden über deren Einsatz, Effizienz und Anschaffung. Die Organisation ungewöhnlicher Einsatzsituationen unter Berücksichtigung des Ressourcenmanagements zählt zu den einsatztaktischen Komponenten des Studiengangs.

3.Betriebswirtschaftliches Management und rechtliche Aspekte
Positionen des mittleren Managements (z. B. Leitung kleinerer Wachen, Wachabteilungsleitung, Bereichsleitung sowie Funktionen in Verwaltung und Behörden) können durch Absolventen des Studiengangs PHM adäquat besetzt werden. Die Absolventen des Studiengangs PHM können budget- oder personalrelevante Entscheidungen treffen oder für das gehobene Management vorbereiten. Sie lernen die grundlegenden Controlling-Instrumente ebenso wie die Besonderheit der Finanzierung im Rettungsdienst kennen. Es werden umfangreiche Kompetenzen im Bereich des Qualitäts- und Risikomanagements vermittelt, um ein systematisches Qualitätsmanagement führen zu können. Des Weiteren wird ein Schwerpunkt auf die Besonderheiten der rechtlichen Aspekte gelegt, da diese die Rahmenbedingungen der Arbeit bestimmen.

Aufbau des Studiums

Die Gesamtstudiendauer beträgt sechs Semester. Der Vorgabe der Kultusministerkonferenz von Dezember 2009 gerecht werdend, wurden die einzelnen Module so gestaltet, dass die Studierenden nicht durch eine massive Fülle von Prüfungen belastet werden. Ein Teil dieser Prüfungsleistungen wird im praktischen Teil („Transferleistungen“) des Studiums erbracht, beispielsweise durch Erstellen von Fallanalysen oder durch eine praktische Überprüfung der erworbenen Kompetenzen.

Inhaltlich sind die Module so aufgebaut, dass der Schwerpunkt des Kompetenzgewinns auf Seiten der Praktikabilität der Studierenden liegt. Mit den Modulen wird als Zielsetzung die praktische Anwendbarkeit der Studieninhalte im aktiven Rettungsdienst-Geschehen verfolgt. Neben klassischen Präsenz- und Transferphasen bietet die Organisation des Studiengangs PHM auch Studienveranstaltungen mit höherem Online-Anteil.

Nähere Informationen zum Studium Pre-Hospital Management an der Mathias Hochschule Rheine finden sie auf der Homepage www.mhrheine.de

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Und wieder ein unnötiger und unnützer Studiengang auf dem ohnehin schon völlig überfrachteten Studienmarkt…
    Abgesehen davon, dass es bereits mehrere Studiengänge gleicher Art, nur mit anderer Bezeichnung gibt, ist auch dieser Studiengang eine Mogelpackung.
    Was soll ein RettAss mit der “Kompetenz” zur Übernahme von “mehr therapeutischen Maßnahmen zum Überbrücken des therapiefreien Intervalls”? Es wurde doch u.a. auch bei “rettungsdienst.de” schon mehrfach beschrieben (z.B. von der Bundesärztekammer), dass aufgrund der fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen Studieninhalte wie unter 1.) genannt, völlig unsinnig sind! Dabei ziele ich noch nicht mal auf das übertriebene Standesdenken der BÄK ab… Alles weitere kann ich auch mit einem herkömmlichen BWL-Studium und einer ordentlichen OrgL-Ausbildung erlernen.

    Ich bin absolut nicht gegen eine Weiterentwicklung des RD´s und schon gleich dreimal nicht gegen die Durchlässigkeit in andere medizinische Berufe oder Aufstiegsstudiengänge für RettAss. Aber diese müssen eine fundierte Basis haben, es muss der Bedarf vorhanden sein und der rechtliche Rahmen muss gegeben sein! Alles andere ist überflüssig.

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  2. auch wenn ich den Einsatzbereich (Leiter kleinerer Wachen) ansehe und dann den AVR (Tarif der Malteser) nehme und nachsehe, was da verdient wird, muss ich sagen, dafür studiere ich doch nicht! Das ist im Vergleich auf dem Niveau eines Erziehergehalts in Leitungsposition, aber noch unter dem, was ein Studienabgänger gleich welcher Fachrichtung bekommt. Ich denke auch, dass die Durchläsigkeit in andere Bereiche, Berufe besser sein sollte. Auch, um ein Ausbrennen zu vermeiden und Perspektiven zu geben. Möglich wäre eine Anrechnung auf Berufe wie ATA oder ähnliches.

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