Luftrettung: Ultraschallgerät im Rettungshubschrauber

Berlin (pm) – Damit Notfallmediziner schon an der Einsatzstelle schnell innere Blutungen erkennen können, kommen in den Rettungshubschraubern der DRF Luftrettung und zunehmend auch in Notarzteinsatzfahrzeugen mobile Ultraschallgeräte zum Einsatz. Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) führen die Schulung der Notärzte und Rettungskräfte durch.

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Foto: DRF Luftrettung

Neben inneren Blutungen ist es einem geschulten Notarzt mittels mobilem Ultraschallgerät zudem möglich, präklinisch auch Untersuchungen am Herzen durchzuführen. „Mit fokussierter (Notfall-)Sonografie kommen Notfallmediziner oftmals schneller beziehungsweise überhaupt zur richtigen Diagnose“, sagt Dr. Wolfgang Heinz, Leiter des Arbeitskreises Notfallsonografie der DEGUM, Internist, Notfall- und Intensivmediziner in Stuttgart. „Schon am Unfallort können sie notwendige erste Behandlungsschritte einleiten und dann die richtige Klinik zur Weiterbehandlung des Patienten anfliegen.“

Zudem könnten Notfallmediziner wichtige Informationen über den Erkrankten bereits an die Zielklinik weiterleiten und so wertvolle Zeit sparen. Die diagnostische Bildgebung erfolgt dabei für den Patienten ohne Strahlenbelastung.

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Die kleinen Ultraschallgeräte bieten dabei eine gute Bildqualität. Die DRF Luftrettung hat deshalb alle ihre Rettungshubschrauber mit mobilen Ultraschallgeräten ausgerüstet. „Damit Notärzte und Rettungsassistenten die Geräte professionell einsetzen können, schulen wir sie ausführlich“, so Dr. Heinz, der selbst als Notarzt bei der DRF Luftrettung tätig ist. „Wir führen sie zunächst theoretisch in wichtige Praktiken der Sonografie ein, zeigen anschließend Fallbeispiele und geben ihnen in einem Praxisteil die Möglichkeit, Ultraschalldiagnosen unter realitätsnahen Einsatzbedingungen an Testpersonen und Patienten zu stellen.“

Wichtig bei der Ultraschall-Ausbildung ist, dass auf die in der Notfallmedizin relevanten Situationen und Fragestellungen abgehoben wird. Um einen hochwertigen Standard für die Basisausbildung in Notfallsonografie zu ermöglichen, hat die DEGUM gemeinsam mit den Gesellschaften für Ultraschall der Schweiz und Österreich (SGUM und ÖGUM) ein Curriculum für einen Basiskurs entwickelt. „Der Kurs richtet sich dabei an Ultraschallanfänger, es sind keine Vorkenntnisse notwendig“, erläutert Dr. Heinz.

Für die Rettungskräfte und Notfallmediziner funktioniert dieses Konzept gut: Die Stuttgarter Hubschrauberbesatzung der DRF Luftrettung konnte ihr Sonografiegerät beispielsweise kürzlich bei einem Unfall erfolgreich einsetzen. Ein Arbeiter war mehrere Meter in die Tiefe gestürzt; es bestand akuter Verdacht auf innere Blutungen. Noch am Einsatzort konnte der Notarzt des Hubschraubers mit Hilfe des mobilen Sonografiegeräts diese lebensbedrohlichen Blutungen ausschließen.

Der Weg zur weiten Verbreitung der Ultraschallgeräte in der Notfallsonografie war lang: „Viele Jahre herrschte die Vorstellung, dass die Ultraschalldiagnostik den Spezialisten der jeweiligen Fachrichtungen vorbehalten sei“, sagt Dr. Heinz. „Mittlerweile hat sich die eher symptombezogene Sonografie in Notfällen gegenüber der organspezifischen aber stärker durchgesetzt. Die Sonografie ist durch die kleinen Geräte mobil geworden. Wir sind hoffentlich bald soweit, dass eine fokussierte Sonografie bei Notfallpatienten so selbstverständlich zur Erstuntersuchung gehört wie zum Beispiel die Auskultation.“

(05.04.2017; Foto: DRF Luftrettung)

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