Anaphylaktische Reaktion: sicher erkennen, richtig handeln
Bremen (rd_de) – Eine anaphylaktische Reaktion kann in sehr kurzer Zeit lebensbedrohliche Situationen verursachen. Bei Kindern und jungen Erwachsenen sind häufig Lebensmittel die Auslöser für schwere allergische Reaktionen. Bei Erwachsenen im mittleren Alter und älteren Menschen kommen hingegen Insektenstiche und Medikamente als primäre Ursachen in Betracht.
Um eine anaphylaktische Reaktion rechtzeitig zu erkennen und Betroffene adäquat zu behandeln, gibt es dank des Europäischen Rates für Wiederbelebung (ERC) und der World Allergy Organization (WAO) eine entsprechende Leitlinie. Anaphylaxie-Patienten kann dadurch schnell und sicher geholfen werden.
Der Anaphylaxie-Notfallplan
Manche Sanitäts- und Rettungsdienste, aber auch Notärzte besitzen eine Art „Anaphylaxie-Notfallplan“, nachdem sie eine anaphylaktische Reaktion behandeln:
• Die Beurteilung und Behandlung eines Patienten mit Verdacht auf eine anaphylaktische Reaktion erfolgt nach dem ABCDE-Schema.
• Ursachen bzw. Symptome für Atemwegsstörungen sind Stridor, Schwellung von Zunge, Rachen und/oder Kehlkopf sowie heisere Stimme.
• Eine Atemstörung zeigt sich durch ein pfeifendes Atemgeräusch, zunehmende Ermüdung, Kurzatmigkeit, Verwirrtheit aufgrund der Hypoxie und Atemstillstand.
• Zu den typischen Kreislaufstörungen gehören blasse, feuchte Haut als Zeichen eines Schocks, gesteigerte Pulsfrequenz, Blutdruckabfall, veränderter Bewusstseinszustand, myokardiale Ischämie und Herz-Kreislauf-Stillstand.
• Die Lagerung hat der Situation angepasst zu erfolgen, bei Kreislaufproblemen zum Beispiel in Flachlage auf dem Rücken.
• Nach Möglichkeit ist die Allergenzufuhr umgehend zu stoppen.
• Alle Patienten mit einer Anaphylaxie benötigen früh eine hoch dosierte Sauerstoffgabe.
• Adrenalin ist laut „Leitlinie Anaphylaxie“ das wichtigste Medikament zur Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion. Der Wirkstoff wird intramuskulär verabreicht werden.
Was sind die Ursachen für lebensbedrohliche allergische Reaktionen? Wie lässt sich der Zustand von Betroffenen beurteilen? Welche Notfall-Maßnahmen gibt es? Die Antworten finden Sie in unserem eDossier „Anaphylaktische Reaktion: sicher erkennen, richtig handeln“, das Sie hier herunterladen können!
(Text: Thomas Semmel, Dozent im Rettungsdienst, ERC ALS-Instruktor, PHTLS-Instruktor; Foto: Markus Brändli; zuletzt aktualisiert: 19.10.2017) [2708]
eDossier “Anaphylaktische Reaktion”:
• Umfang: 6 Seiten
• Dateigröße: ca. 1,4 MB/PDF-Format
• Beitrag aus: Rettungs-Magazin 3/2014
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