3 Schwerverletzte bei RTW-Unfall
(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Wulfsen (ots) – Auf der Landesstraße 234 hat sich am Donnerstagnachmittag (27.06.2019) nahe Winsen/Luhe ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen ereignet.
Gegen 14:10 Uhr sei laut Polizei ein Fahrzeug der Rettungsdienstgesellschaft des Landkreises Harburg von der Fahrbahn abgekommen und seitlich gegen einen Baum geprallt. Der Rettungswagen war im Rahmen eines Krankentransports unterwegs. Eine 87-jährige Patientin sollte nach einer Untersuchung wieder zurück an ihren Wohnort gebracht werden.
Ausgangs einer leichten Linkskurve kam der RTW nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Kastenaufbau prallte seitlich gegen einen Straßenbaum. In der Folge rissen das Dach und die Heckpartie des Aufbaus ab und schleuderten nach links in ein angrenzendes Feld. Der Rettungswagen kippte auf die Fahrerseite und blieb auf der Fahrbahn liegen.
Ersthelfer lösten die Frau von der Trage, an der sie immer noch festgeschnallt war. Die 87-Jährige sowie der 43-jährige Rettungsdienstmitarbeiter, der sich zum Unfallzeitpunkt bei ihr befand, erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Der 37-jährige Fahrer des Rettungswagens wurde schwer verletzt. Die Feuerwehr musste das Dach der Fahrerkabine abtrennen, um an den Fahrer heranzukommen und ihn aus dem Fahrzeug zu bringen.
Mehrere Rettungswagen, Notärzte und zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen und anschließend in umliegende Krankenhäuser zu transportieren. Parallel wurden Kriseninterventionskräfte zur Einsatzstelle gerufen. Sie kümmerten sich anschließend um die sichtlich betroffenen Rettungskräfte, die zunächst ihre eigenen Kollegen versorgen mussten.
Die L 234 war bis in die späten Nachmittagsstunden voll gesperrt. Die Polizei sicherte vor Ort Spuren. Eine Drohne wurde eingesetzt, um die langgezogene Unfallstelle möglichst detailgetreu zu dokumentieren. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde das Fahrzeug für weitere Untersuchungen sichergestellt.
Warum der Rettungswagen, der ohne Sonderrechte unterwegs war, von der Fahrbahn abkam, ist unklar. Hinweise auf die Beteiligung eines zweiten Fahrzeugs gibt es bislang nicht.
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Lt. Polizeibericht von heute, schweben die Beteiligten nicht mehr in Lebensgefahr.
Sekundenschlaf aufgrund chronischer Überforderung -Überarbeitung? Wie sind die Dienstumstände ? Wie lang sind die Schichten? Wieviel Ruhepausen waren wirklich eingehalten? Wieviel Überstunden hat der Fahrer ? Es ist nicht verwunderlich, das solche Schlimmen Sache passieren. Der Rettungsdienst wird trotz aller Entwicklungen nicht wertgeschaetzt. Es verbleibt bei Tragen, Fahren und Faulenzen in einsatzfreien Zeiten. Die unterstellte Faulenzerei soll über Bereitschaftszeiten , die die Arbeitszeit signifikant verlaengern wieder gut gemacht werden. Die Berücksichtigung von belastenden Faktoren findet nicht statt bzw. wird klein geredet. Das betriebliche Arbeitsumfeld des Rettungsdienstes in weiten Teilen würde bei den Antagonisten, wenn es Sie betreffen würde, sofort zu Protest und Streik führen. Die Antwort auf die Belastungen der Arbeit im RD ist eine Reduzierung der absoluten Zeiten mit Arbeitstätigkeit. Zum Bsp durch 6 h AussenDienst und 2 h Innendienst. Keine Schicht länger als 8 h . Garantierte Pausen durch Hintergrunddienste. Keine Arbeitszeitfaktorisierung. Das ist machbar und umsetzbar. Der Wille und das Bewusstsein muss dafür da sein. Das wird den Technoanalytikern und Kostenträger nicht gefallen , jedoch ist es als weiterer Teil der (organisatorischen) Professionalisierung des RD unverzichtbar. Gruss Freidenker
Hat der Fahrer etwa an seinem Handy gespielt…?