Ausnahmesituation in Südtirol

(Bild: Weisses Kreuz)Bozen (WK) – Aufgrund der aktuellen Unwetterlage in Südtirol (Norditalien) hat der Landesrettungsverein Weißes Kreuz eine Reihe außerordentlicher Maßnahmen in die Wege geleitet. Ziel ist es vor allem, die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Die Sektion Zivilschutz des Weißen Kreuzes ist seit Donnerstagmittag (14.11.2019) in Alarmbereitschaft und mit zahlreichen Freiwilligen in allen Landesteilen im Einsatz.

Am Donnerstag (14.11.2019) wurden nach Ausrufung des Zivilschutzstatus „Bravo“ vom zentralen Zivilschutzmagazin in Bozen unter anderem Notstromaggregate, Feldküchen, Notbetten und Nahrungsmittel ins Pustertal transportiert. Im Laufe des Freitags (15.11.2019) wurden in Bruneck in Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren eine Notunterkunft für die Bevölkerung sowie ein Verpflegungsstützpunkt für die verschiedenen Einsatzkräfte eingerichtet. Hier sind nach wie vor die Zivilschutzgruppen Brixen und Sterzing sowie die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des Weißen Kreuzes im Einsatz. Koordiniert wird der Großeinsatz vom Organisatorischen Leiter (ORG), der in enger Abstimmung mit den Einsatzleitern der Feuerwehren und Zivilschutzbehörde agiert.

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Nach einem Lawinenabgang im Martelltal wurde am Vormittag auch die Weiß-Kreuz-Zivilschutzgruppe im Vinschgau alarmiert. Im Ortskern wurde ein Versorgungsstützpunkt für rund 200 Personen eingerichtet.

Am frühen Sonntagnachmittag (17.11.2019) wurden außerdem die Zivilschutzeinheiten des Weißen Kreuzes in Sterzing alarmiert. Nachdem mehrere Straßen gesperrt werden mussten, saßen einige Autofahrer mit ihren Fahrzeugen fest. Betroffen war vor allem die Staatsstraße zwischen Mauls und Brenner. Die Verkehrsteilnehmer wurden von freiwilligen Helfern der Zivilschutzgruppen mit warmen Getränken, Decken und Broten versorgt.

Bereits seit Freitag (15.11.2019) wurden zur Verstärkung des Rettungsdienstes in abgelegenen Gebieten mehrere Feuerwehrhäuser mit freiwilligen Rettungssanitätern des Weißen Kreuzes besetzt. Im Bezirk Pustertal sowie im Gadertal, aber auch in Völs am Schlern wurden zusätzliche Rettungsfahrzeuge in den Gerätehäusern stationiert und von Helfern des Weißen Kreuzes besetzt. In einigen Tälern und Dörfern organisierte das Weisse Kreuz gemeinsam mit Ärzten der Region eine notfallmedizinische Versorgung.

Wegen der schlechten Wetterlage waren am Sonntag (17.11.2019) die Rettungshubschrauber „Pelikan 1“ und „Pelikan 2“ kaum einsetzbar. Die medizinische Besatzung der beiden Maschinen wechselte deshalb auf bodengebundene Einsatzfahrzeuge des Weißen Kreuzes. Sie bildeten eine Rückfallebene für medizinische Notfälle in den Bezirken.

Obwohl die Zahl der notfallmedizinischen Einsätze in den vergangenen Tagen einem durchschnittlichen Aufkommen entspricht, werden in den meisten Sektionen zusätzliche Rettungsfahrzeuge sowie ehrenamtlicher Einsatzmannschaften vorgehalten.

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