Berliner Feuerwehr: “Wir sind entsetzt!”
(Bild: Berliner Feuerwehr)Berlin (BF) – Der Jahreswechsel 2019/2020 stellte Feuerwehr und Rettungsdienst in Berlin wie jedes Jahr vor eine große Herausforderung. Deshalb wurde zwischen 19:00 Uhr und 04:10 Uhr der planmäßige „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Mehrfach wurden Angriffe auf Einsatzkräfte registriert.
Die Einsätze wurden während des Ausnahmezustands nach Priorität und nicht nach Notrufeingang disponiert und das Einsatzmittelaufgebot angepasst.
Nach Angaben der Berufsfeuerwehr sei es in der Silvesternacht teilweise zu gefährlichen Angriffen auf Einsatzkräfte und -fahrzeuge durch Raketen und Böller gekommen. Insgesamt wurden 24 Übergriffe auf Einsatzkräfte registriert, davon 20 mittels Pyrotechnik. Dabei wurden drei Einsatzkräfte verletzt.
Zwei besonders negative Ereignisse trugen sich in Neukölln und Pankow zu. Dort wurde ein Löschfahrzeug massiv mit Pyrotechnik beschossen. Mehrere Personen versuchten sogar, eine Fahrzeugkabine zu öffnen und mit Schreckschusswaffen hineinzuschießen. An einer anderen Einsatzstelle wurde ein Rettungswagen durch Beschuss mit einer Schreckschusswaffe beschädigt.
„Das bisherige negative Highlight:#Neukölln #Sanderstraße um 00:50 Uhr: Beschuss unseres #LHF mit Pyro/Steinen, mehrere Personen versuchen die Tür der Mannschaftskabine zu öffnen und mit Schreckschusspistolen zu schießen. Wir sind entsetzt“, postete die Feuerwehr auf Twitter.
Insgesamt befanden sich in der Silvesternacht 1.346 Einsatzkräfte in Dienst. Davon waren 857 Angehörige der Berufsfeuerwehr, 489 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, 86 Kräfte der Hilfsorganisationen sowie der Bundeswehr (Rettungsdienst) und 36 Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW).
Zur Absicherung der Veranstaltung „Welcome 2020“ an der Festmeile am Brandenburger Tor wurden zwei temporäre Feuerwachen und sechs Sanitätsstellen des DRK eingerichtet. In diesem Bereich kam es zu 134 Hilfeleistungen des Sanitätsdienstes. Ein Angehöriger des Sanitätsdienstes auf der „Silverstermeile“ wurde mit einer Flasche bedroht.
15 Personen mussten von dort in Kliniken transportiert werden. Im Stadtgebiet behandelte der Rettungsdienst 33 Personen mit Verletzungen, die durch Pyrotechnik verursacht wurden.
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