Deutsche Spezialisten helfen bei Rettungsarbeiten in Beirut

(Bild: Kai-Uwe Wärner/THW)Berlin (rd_de) – Mehrere Teams aus Deutschland sind in Beirut eingetroffen, um nach der schweren Explosion am Dienstagabend (04.08.2020) bei der Bergung und Rettung die nationalen Kräfte zu unterstützen.

Zwei Teams des Technischen-Hilfswerks (THW) haben nach den Explosionen in Beirut, die nach derzeitigem Stand 135 Menschen getötet und mehr als 4.000 Personen verletzt haben, ihre Arbeit in der libanesischen Hauptstadt aufgenommen. 46 Helferinnen und Helfer aus der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) sondieren zunächst die Lage und stehen mit den internationalen Hilfsorganisationen vor Ort in Kontakt. Dann sollen sie mit vier Suchhunden und Spezialgerät in den Trümmern nach Verschütteten suchen.

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Ein weiteres THW-Team ist an der Deutschen Botschaft im Einsatz. Vier Fachkräfte inklusive eines Experten der Analytical Task Force der Feuerwehr und eines Baufachberaters arbeiten gemeinsam mit dem Diplomaten-Team im Krisenmanagement.

Die SEEBA-Kräfte sind die Spezialisten für Rettung und Bergung in Katastrophengebieten, beispielsweise nach Erdbeben. Ausgestattet mit moderner Technik und Suchhunden, suchen die Helferinnen und Helfer nach Überlebenden. Die SEEBA war unter anderem nach den schweren Erdbeben im Iran 2003, in Pakistan 2005 und in Japan 2011 im Einsatz. Sie wurde 2017 gemäß der internationalen Rahmenvorgaben (INSARAG-Guidelines) der Vereinten Nationen als Heavy-Team für Erdbeben reklassifiziert.

Das SEEBA-Team wird in Beirut im Rahmen einer Einsatzkooperation von vier Kräften der International Search and Rescue (ISAR Germany) unterstützt. Dazu gehören ein Arzt, ein Experte für Gefahrstoffe und zwei Logistiker. Außerdem ist am Mittwochabend ein Erkundungsteam von ISAR Germany und des BRH Bundesverbandes Rettungshunde e.V. in die libanesische Hauptstadt geflogen, um den Einsatz eines medizinischen Notfall-Einheit zu prüfen und gegebenenfalls vorzubereiten. Insgesamt haben ISAR Germany und der BRH neun Experten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin in das Katastrophengebiet entsandt.

Ebenfalls am Mittwochabend ist auch ein siebenköpfige Erkundungsteam der deutschen Hilfsorganisation @fire mit einem Rettungshund in die Krisenregion aufgebrochen. Bis die Ergebnisse des COVID-19-Tests vorliegen, muss das Team in der Base of Operations in Quarantäne bleiben. Die Zeit wird zur Koordination und Abstimmung mit den anderen USAR-Teams und Einsatzkräften vor Ort genutzt, um die genauen Arbeitsaufträge abzuklären.

Weitere sieben ehrenamtliche Helfer von @fire sollen in Kürze folgen. Das USAR-Light-Team (USAR = Urban Search and Rescue) wird vor Ort bei der Suche und Rettung von Verschütteten helfen. Der Einsatz in der Katastrophenregion rund um den Hafen der libanesischen Hauptstadt ist geplant, bis die Suche nach Verschütteten abgeschlossen ist.

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