Fehlende Rettungsgasse: 300 m zu Fuß über die Autobahn

(Bild: (Symbol) Markus Brändli)Sankt Augustin (ots) – Wieder einmal schafften es Verkehrsteilnehmer nicht, nach einem Unfall auf der Autobahn eine ordnungsgemäße Rettungsgasse zu bilden. Diesmal machten am Donnerstagabend (12.12.2019) Feuerwehr und Rettungsdienst aus Sankt Augustin bei Bonn auf der A3 die Erfahrung.

„Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“, lautete das Alarmstichwort für den Rettungsdienst und die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin. Um 21:18 Uhr alarmierte die Leitstelle die Einheiten aus Niederpleis, Buisdorf und Mülldorf. Der Einsatzort befand sich auf der A3 in Fahrtrichtung Süden, ca. 1.200 Meter vor der Anschlussstelle Siebengebirge.

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Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mussten sich mangels Rettungsgasse zum Teil in Schrittgeschwindigkeit durch den Stau kämpfen. Ca. 300 Meter vor der Unfallstelle ging es dann nicht mehr weiter. Die Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst mussten ihre Fahrzeuge verlassen und legten das letzte Stück des Weges mit ihrer Ausrüstung zu Fuß zurück.

Weil der Einsatzleiter der Feuerwehr frühzeitig den drohenden Zeitverlust auf der Anfahrt erkannte, ließ er über die Leitstelle die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Königswinter alarmieren. Sie sollten von der Anschlussstelle Siebengebirge in Fahrtrichtung Köln auf die Autobahn auffahren und dann die Rettung von der Gegenfahrbahn aus durchführen.

Vor Ort stellte sich heraus, dass zwei Lkw verunglückt waren. Beide waren umgekippt, lagen quer zur Fahrbahn und blockierten sowohl den Standstreifen als auch zwei Fahrspuren. Ein 40-Tonnen-Sattelauflieger hatte mit dem Führerhaus eine Lärmschutzwand durchbrochen. Beide Fahrer erlitten mittelschwere Verletzungen, waren aber nicht in ihren Wracks eingeklemmt. Die ersteintreffenden Einheiten aus Königswinter mussten deshalb nicht tätig werden. Der Rettungsdienst konnte schnell die Versorgung der Lkw-Fahrer übernehmen und sie in Krankenhäuser bringen.

Allerdings konnten die Rettungskräfte nicht ausschließen, dass sich in einem der Lastwagen zum Unfallzeitpunkt eine weitere Person befunden hatte. Sicherheitshalber suchten deshalb Kräfte der Feuerwehr den Bereich hinter der durchbrochenen Lärmschutzwand ab. Zudem kontrollierten sie, ob eventuell Trümmerteile auf die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke gefallen waren. Der Zugverkehr auf dem Teilstück musste dafür zeitweise eingestellt werden. Nachdem feststand, dass der Abschnitt nicht betroffen war, wurde die Strecke umgehend wieder freigegeben.

Da der Sattelauflieger einen Teil seiner Ladung verloren hatte, half die Feuerwehr bei der Bergung und leuchtete die Einsatzstelle aus. Die Sperrung der Autobahn A3 ab dem Kreuz Bonn/Siegburg dauerte bis in die frühen Morgenstunden.

„Wären die Verletzungen der Fahrer lebensbedrohlich gewesen, hätte die mangelhafte Rettungsgasse heute ein Menschenleben kosten können“, stellte nach dem Einsatz Sascha Lienesch von der Feuerwehr Sankt Augustin fest. Die Feuerwehr appelliert deshalb dringend an alle Pkw- und Lkw-Fahrer, sich die Regeln zur Bildung einer Rettungsgasse anzueignen und umzusetzen.

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Vielleicht doch mal im 21.Jhd. ankommen und die Luftrettung ausbauen !
    Ein Luftschiff müsste nur einen Container u.Helfer absetzen . Bei 60t Nutzlast könnte er mehre transportieren u. wäre sofort wieder einsatzbereit. Die Aufnahme kann anschließend ein Bodenfahrzeug übernehmen. Zudem ist so ein Fahrzeug mit 100-150km/h auf “Luftlinie”wesentlich schneller.
    Utopie?-Zeppeline aus Friedrichshafen “gondeln” Touristen herum , Blimbs in GB sowie der “Atlant” von RosAeroSystems “gondeln” Ausrüstung für Bohrtürme,das Militär u.die Wissenschaft durch die Gegend.
    Schärfere Strafen ,wenn eine RG nicht gebildet wurde, scheinen ja nicht zu wirken.

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