Kohlenmonoxid-Alarm – 23 Menschen gerettet
(Bild: Markus Brändli)Hamburg (ots) – Der Mitarbeiter eines Pflegedienstes verständigte am Sonntag (08.12.2019) in Hamburg den Rettungsdienst, nachdem er gegen 17:45 Uhr einen Patienten leblos in dessen Bett vorgefunden hatte.
Die Besatzung des alarmierten Rettungswagens traf nach kurzer Zeit am Einsatzort ein. Der Patient war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben. In der Zwischenzeit hatten sich in der Wohnung mehrere Angehörige versammelt, um von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen.
Während der Untersuchung des Patienten schlugen die von der RTW-Besatzung mitgeführten Kohlenmonoxid-Warngeräte an und meldeten erhöhte CO-Werte. Die Rettungsdienst-Mitarbeiter forderten daraufhin alle Anwesenden auf, unverzüglich das Schlafzimmer und die Wohnung zu verlassen. 16 Personen wurden so aus der Wohnung geführt.
Darüber hinaus forderten die Rettungskräfte weitere Einheiten zur Unterstützung an. Die Rettungsleitstelle erhöhte das Alarmstichwort auf „Hilfeleistung mit Menschenleben in Gefahr und Kohlenmonoxidfreisetzung“ (THYCO), woraufhin
• ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Hamburg,
• die Freiwillige Feuerwehr Eimsbüttel,
• ein Führungsdienst B sowie
• der Umweltdienst
zur Einsatzstelle alarmiert wurden.
Die Betroffenen wurden vor Ort durch die Besatzung eines Notarztfahrzeugs gesichtet und als leicht verletzt eingeschätzt. Alle konnten am Einsatzort verbleiben.
Im Gebäude wurden derweil weitere Messungen durchgeführt. Auch im Treppenraum stellte die Feuerwehr erhöhte Kohlenmonoxid- und Methanwerte fest. Der Einsatzleiter entschloss sich daraufhin, das gesamte viergeschossige Mehrfamilienhaus zu evakuieren.
Um die erhöhte Zahl von zu erwartenden Patienten fachgerecht betreuen zu können, wurde das Alarmstichwort auf „Medizinischer Notfall mit bis zu 10 zu erwartenden Verletzten“ (NOTFMANV10) erhöht. Die Leitstelle alarmierte daraufhin
• fünf weitere Rettungswagen,
• einen Einsatzführungsdienst A,
• den Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL),
• den Leitenden Notarzt,
• einen Gerätewagen-MANV,
• den Großraumrettungswagen sowie
• einen Pressesprecher.
Aus dem Gebäude brachten die Einsatzkräfte fünf weitere Personen. Sie wurden ebenfalls rettungsdienstlich bzw. notärztlich gesichtet und als leicht verletzt eingeschätzt. In den Nachbargebäuden waren keine erhöhten Messwerte festzustellen.
Nachdem die Feuerwehr die Gaszufuhr abgeriegelt und das Gebäude umfangreich belüftet hatte, gingen alle Messwerte zurück. Ob es einen Zusammenhang zwischen der anfangs gemeldeten leblosen Person und den erhöhten Messwerten gibt, konnte die Feuerwehr nicht mitteilen.
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