40 Jahre Christoph 3
Köln (pm) – Am 22. Dezember dieses Jahres ist der Rettungshubschrauber „Christoph 3“ seit 40 Jahren im Einsatz für die Menschen in Köln und in der Region. Am 22. Dezember 1971 hatte der damalige Bundesminister des Innern (BMI) Hans-Dietrich Genscher den „1. Hubschrauber für Katastrophenschutz und Rettungsdienst“, wie es in der Einladung hieß, auf dem Sportflugplatz Kurtekotten in Dienst gestellt.
Die Bilanz von „Christoph 3“, der damals noch den Namen „Johannes Köln 1“ trug, kann sich sehen lassen: Mehr als 47.500 Einsätze haben die Besatzungen in dieser Zeit geflogen und dabei unzähligen Menschen das Leben gerettet. Die Einsätze finden zur einen Hälfte in Köln selbst und zur anderen Hälfte im Umland statt.
Von Beginn an stellte der Rettungshubschrauber ein Gemeinschaftsprojekt dar. In den ersten Jahren kamen die Hubschrauber und die Piloten vom Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei), die Ärzte entsandte das Drei-Königen-Hospital in Mülheim und die Sanitäter der Malteser Hilfsdienst.
Auch heute noch haben viele Mitwirkende Anteil am Erfolg des Luftrettungszentrums, dessen Träger die Stadt Köln ist. So beschafft das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Auftrag des BMI die Hubschrauber und stattet sie aus. Aus der Fliegerstaffel Sankt Augustin der Bundespolizei rekrutieren sich die Pilotinnen und Piloten sowie das technische Personal zur Instandhaltung des Hubschraubers. Von den Kliniken der Stadt Köln kommt das ärztliche Personal. Die Berufsfeuerwehr Köln sowie die vier im Kölner Rettungsdienst tätigen Hilfsorganisationen, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, stellen die Rettungsassistentin oder den Rettungsassistenten.
Die Hubschrauber des Zivilschutzes wurden vom Bund für Katastrophen- und Zivilschutzzwecke beschafft. Damit man in diesen Fällen auf eine erfahrene Besatzung zurückgreifen kann und die vorhandene Ausrüstung in normalen Zeiten genutzt wird, werden die orangefarbenen Hubschrauber tagtäglich im regulären Rettungsdienst als Rettungshubschrauber eingesetzt.
Die Aufgaben eines Rettungshubschraubers sind vielfältig, stets geht es um Menschenleben und fast immer zählt jede Sekunde. „Christoph 3“ fliegt seine Einsätze in einem Umkreis von rund 50 Kilometern um seine Basisstation. Muss eine Patientin oder ein Patient schnell und schonend in ein Krankenhaus über eine weite Strecke gebracht werden, so ist der Rettungshubschrauber das Mittel der Wahl. Einen weiteren Schwerpunkt der Hubschraubereinsätze bilden normale Notfälle, zu denen jedoch die Notärztinnen oder Notärzte am Boden nicht hinfahren können, weil sie bereits einen anderen Einsatz haben. Zu Unglücksfällen, bei denen mehrere Menschen verletzt sind, wird der Rettungshubschrauber ebenfalls hinzugerufen.
Darüber hinaus gibt es Einsätze, bei denen die positiven Eigenschaften eines Hubschraubers besonders zum Tragen kommen: Wird der Leitstelle der Feuerwehr beispielsweise eine ertrinkende Person im Rhein gemeldet, so alarmiert sie neben den Rettungskräften zu Lande und zu Wasser zusätzlich den Rettungshubschrauber. Dessen Besatzung kann eine Person im Wasser schnell auffinden und das Rettungsboot zur Unglücksstelle lotsen. Der Hubschrauber transportiert auch Sondereinheiten der Berufsfeuerwehr wie Taucher oder Höhenretter jeweils mit einer Grundausstattung zu weiter entfernten Unglücksorten, während die restlichen Einsatzkräfte mit weiteren Gerätschaften am Boden hinterherfahren.
Im Laufe der Jahre verlagerte sich nicht nur der Standort des Luftrettungszentrums Köln: Vom Sportflugplatz Kurtekotten über das Heilig Geist Krankenhaus und dem Flugplatz Butzweiler Hof sowie dem Klinikum Merheim bis zum Flughafen Köln/Bonn, von dem aus er seit dem 1. April 2008 startet und landet. Auch der Maschinentyp hat sich über die Jahre geändert: Nach dem ersten orangefarbenen Hubschrauber vom Typ „Bo 105“ garantiert seit 2007/2008 der moderne Nachfolger „EC 135 T2i“ schnelle Hilfe aus der Luft und mehr Sicherheit für die Helfer und Patienten.
Anlässlich des runden Jubiläums planen die Kooperationspartner im nächsten Frühjahr einen Festakt und ein Fachsymposium, bei denen sich auch die Bevölkerung einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Luftrettung machen kann.
(Foto: BBK, Winfried Römer)
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