Rettungsflug mitten in den Atlantik

Learjet der Luxemburg Air Rescue mit Zusatztanks an den Flügelspitzen. (Foto: LAR)Luxemburg (LAR) – Die Air Rescue flog am vergangenen Mittwoch zur Insel Ascension inmitten des Atlantiks, um einen 43-jährigen Briten zurück in seine Heimat zu bringen. Der Einsatz entpuppte sich als logistische wie medizinische Herausforderung. Dem Patienten dürfte die Mission das Leben retten.

Der 43-jährige Patient leidet seit seiner frühesten Kindheit an einer Zerebralparese, einer Hirnschädigung, mit welcher er dank langfristiger Therapien ein fast normales Leben mit nur wenigen Einschränkungen leben kann. Doch aufgrund eines Sturzes erleidet der Buchhalter eines Hotels auf der Insel einen Anfall. Der Schmerz und der Stress, den der Sturz auslöste, verursachen einen vollständigen Kontrollverlust des Patienten über seine Bewegungen. Der Patient muss zu seiner Sicherheit vollständig immobilisiert und künstlich ernährt werden.

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Auf der Insel herrscht jedoch keine adäquate medizinische Versorgung. Mit gerade einmal 1.100 Einwohnern beherbergt die Insel nur zwei Ärzte, die medizinische Ausstattung ist stark begrenzt und erst recht nicht auf einen solch speziellen Fall ausgerichtet. Die dort ansässige Royal Air Force, welche zuerst eingeschaltet wurde, verfügt vor Ort ebenfalls nicht über die notwendige Ausstattung, um den Patienten medizinisch adäquat nach England zu fliegen.

Aus diesem Grund wird die Luxembourg Air Rescue eingeschaltet. Die LAR gilt international als eine der führenden Luftrettungsorganisationen. Umgehend wird der Flug geplant und die Crew informiert. Für die Einsatzleiter der Air Rescue hieß es nun, einen Zwischenstopp so nah wie möglich an der „Himmelfahrtsinsel“ zu finden. Denn sollte eine Landung auf dieser Insel, welche genau in der Mitte von Afrika und Südamerika liegt, aus irgendwelchen Gründen kurzfristig nicht möglich sein, so musste gewährleistet sein, dass das Flugzeug mit der Tankfüllung wieder zurück aufs afrikanische Festland fliegen konnte. So wurde eine Landung in Monrovia, der Hauptstadt Liberias geplant. Das medizinische Team plante ausreichend Medikamente und Sauerstoff ein, da in Ascension nichts von alledem vorhanden war.

Das Luxembourg Support Center hatte bereits im Vorfeld alle medizinisch relevanten Fakten geklärt. Die Crew wusste über den kritischen Zustand und die begrenzten medizinischen Möglichkeiten vor Ort Bescheid, dennoch war die Situation, welche sie auf Ascension vorfand, schlimmer als angenommen. Selbst einfachste Geräte, wie zum Beispiel ein Röntgengerät fehlten. Der Patient war in einem derart kritischen Zustand, dass die medizinische Crew ihn erst einmal im Krankenhaus mit ihren mitgeführten Medikamenten in ein künstliches Koma legte, um ihn für den Rückflug zu stabilisieren und transportfähig zu machen.

Im Laufe des Tages konnte der schwerkranke Patient unter optimalen medizinischen Bedingungen nach Brize Norton bei Oxford von der LAR Crew geflogen werden. Der Patient kann hier eine angemessene und optimale Therapie erhalten, die auf Ascension nicht möglich war.

Mitten im Südatlantik liegt die Insel Ascension, die sogenannte Himmelfahrtsinsel. Die Insel Ascension ist kein typisches Urlaubsziel. Strategisch gut im Zentrum des Südatlantiks gelegen, beheimatet die Insel heute einen Stützpunkt der Nasa und der britischen Royal Air Force und eine Bodenstation der BBC ermöglicht von hier aus den interkontinentalen Informationsfluss. (Karte: CIA World Factbook)
Mitten im Südatlantik liegt die Insel Ascension, die sogenannte Himmelfahrtsinsel. Die Insel Ascension ist kein typisches Urlaubsziel. Strategisch gut im Zentrum des Südatlantiks gelegen, beheimatet die Insel heute einen Stützpunkt der Nasa und der britischen Royal Air Force und eine Bodenstation der BBC ermöglicht von hier aus den interkontinentalen Informationsfluss. (Karte: CIA World Factbook)

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ein Hoch auf die Air Rescue und das Team.

    Lg chris ( RS)

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