Schnellere Hilfe mit der Rettungsnummer

Bonn (rd.de) – Freizeitunfälle an Seen und in Wäldern lösen nicht selten langwierige Suchaktionen aus, weil Helfer, die den Notruf absetzen, den Unfallort nicht präzise beschreiben oder bezeichnen können. Rettungsnummern lösen dieses Problem.

Entlang der Ruhr und dem Baldeneysee stehen seit einigen Tagen neue Hinweistafeln. Beschriftet mit der Notrufnummer der Feuerwehr und einem vierstelligen Zahlencode hat der ortsunkundige Besucher die Möglichkeit, einen Notruf bei der Feuerwehrleitstelle abzusetzen und die Position unmissverständlich mit anzugeben. In der Vergangenheit war es oftmals schwierig, herauszufinden, wo zum Beispiel am Baldeneysee ein verletzter Skater Hilfe benötigt. Der Zahlencode ist im Leitsystem der Essener Feuerwehr gespeichert. Nach Eingabe der vierstelligen Ziffernkombination ist der genaue Standort für die Rettungskräfte bekannt, langwieriges Suchen und Lenken der Einsatzkräfte über Funk entfällt. Ein Zeitgewinn, der im Extremfall sogar Leben retten kann.

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Schilder mit weißem Kreuz auf grünem Grund markieren nun auch in Rheinland-Pfalz solche Rettungspunkte, wobei die Positionen in entsprechenden Kartenmaterial verzeichnet sind. Rheinland-Pfalz ist eines der waldreichsten Bundesländer in Deutschland. Der Wald ist zum einen Arbeitsplatz von Forstarbeitern und zum anderen dient er den Menschen als Erholungs- und Freizeitgebiet. Bei Aktivitäten im Wald können sich Unfälle ereignen. In solchen Fällen stellt sich der Feuerwehr und dem Rettungsdienst oft die Frage, wo sich die Unfallstelle genau befindet, und wie man zur Unfallstelle gelangen kann.

Hierfür wurde die Rettungskarte Rheinland-Pfalz entwickelt. Nach einem Unfall im Wald kann beim Absetzen des Notrufes der nächstgelegene Rettungspunkt angegeben werden. Anhand einer siebenstelligen Nummer auf den Schild im Wald wissen die Rettungskräfte mit Hilfe von speziellem Kartenmaterial, wo sich dieser Punkt genau befindet. Die ersten vier Zahlen von einem Rettungspunkt geben die Kartennummer an. Die letzten drei Zahlen geben den Punkt auf der Karte an.

Eine Anfahrtsbeschreibung zu den einzelnen Rettungspunkten befindet sich am rechten Kartenrand. Die Befahrbarkeit von einzelnen Waldwegen wird mit unterschiedlichen Farben angegeben. So wissen die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, ob die Wege je nach Witterung und Jahreszeit für Fahrzeuge befahrbar sind oder nicht.

Beim Absetzen eines Notrufes ist auch anzugeben, ob sich die Unfallstelle direkt am Rettungspunkt befindet oder davon entfernt. Falls der Ort weiter weg sein sollte sind nähere Angaben zu machen, damit Rettungsdienst und Feuerwehr die Unfallstelle schneller finden. Einweiser sind sehr hilfsreich. Die Rettungskräfte können dadurch zur Unfallstelle gelotst werden.

Neben der Feuerwehr und dem Rettungsdienst arbeiten auch die Polizei und das Technische Hilfswerk (THW) mit diesem System. Die Rettungskarte Rheinland-Pfalz ist nicht nur den Forstämtern und den verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen vorbehalten. Sie können von allen Interessierten beim Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz in Koblenz gekauft werden.

Online-Bestellungen sind unter www.lvermgeo.rlp.de möglich.
Die Karten sind im Maßstab 1:25.000 hergestellt. Ein Zentimeter auf der Karte entspricht in Wirklichkeit 250 Meter. Der Rettungspunkt 6412-925 (Bild) liegt auf einem Waldweg zwischen Otterberg und Heiligenmoschel.

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