ABCDE-Schema: Patientenübergabe mit System
Bremen (rd_de) – Patientenübergaben gehören zum täglichen „Geschäft“ des Rettungsdienstes. Dennoch gestaltet sich in der Praxis eine Übergabe häufig als schwierig und ist oft von Missverständnissen geprägt. Ein vertrautes System kann Abhilfe schaffen.
Eine strukturierte Übergabe kann beispielsweise standardisiert nach dem ABCDE-Schema erfolgen, das bei einem Trauma zum cABCDE erweitert werden kann.
Die Etablierung dieses Systems ist logisch und orientiert sich an dem Prinzip „treat first, what kills first“. Es stellt damit einen universell anwendbaren Algorithmus nicht nur in der Patientenversorgung, sondern auch in der Übergabe dar. Der Ablauf ist allen Beteiligten bekannt, die Terminologie ist dieselbe. Dies verhindert Missverständnisse und verkürzt die Informationseinheiten. Beispiele:
c: Hat im Rahmen eines Traumas eine erhebliche, lebensbedrohliche Blutung nach außen vorgelegen? Auf welche Weise wurde diese gestoppt?
A: Sind die Atemwege frei? Redet der Patient und klingt seine Sprache normal? Gibt es Risiken für eine drohende Atemwegsverlegung? Wie wurde der Atemweg gesichert? War eine Immobilisation der Halswirbelsäule indiziert?
B: Zeigt der Patient eine Zyanose? Ist die Lunge beidseitig belüftet? Zeigen sich Zeichen erschwerter Atemarbeit? Welche Maßnahmen wurden getroffen, um die Atmung zu unterstützen?
C: Ist der Radialispuls gut tastbar, zeigt er sich kräftig und rhythmisch? Ist die Rekapillarisierung ausreichend? Fallen weitere Punkte auf, die für ein Kreislaufproblem sprechen könnten, beispielsweise ungewöhnliches Schwitzen? Wurde der Kreislauf beispielsweise medikamentös beeinflusst?
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(Text und Foto: Stefan Friedberg, dipl. Rettungssanitäter HF und Dozent im Rettungsdienst; 29.08.2018) [6108]
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