ADAC-Luftrettung: Nightvision-Premiere bei Primäreinsatz

(Bild: ADAC Luftrettung)Sanderbusch (ADAC) – Der erste Nightvision-Einsatz von „Christoph 26“ bei einem Primäreinsatz ist geglückt. Wie die ADAC-Luftrettung mitteilte, hat die Besatzung der Station Sanderbusch (Niedersachsen) Ende Oktober 2019 das System nach einem schweren Motorradunfall nahe Aurich erfolgreich eingesetzt.

Die Station in Sanderbusch ist nach Senftenberg in Brandenburg bundesweit die zweite Station der ADAC-Luftrettung, die über eine solche Technik verfügt. Möglich wird die Rettung bei Dunkelheit durch spezielle Nachtsichtbrillen. Die Brillen sind Teil des „Night-Vision-Imaging-Systems“, kurz NVIS. Es ermöglicht den Piloten, auch bei minimalen Lichtverhältnissen auf unbeleuchteten Plätzen zu landen.

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Der schwer verletzte Motorradfahrer wurde noch am Unfallort intubiert, beatmet und ohne Zeitverzug ins Klinikum Oldenburg geflogen. Der Zeitgewinn für den Polytrauma-Patienten war durch den auch in der Nacht zur Verfügung stehenden „Christoph 26“ erheblich. Angefordert hatte den ADAC-Rettungshubschrauber, der sich gerade bei einem Trainingsflug südlich von Aurich befand, die Integrierte Leitstelle Friesland/Wilhelmshaven. Bereits 19 Minuten nach Alarmierung war die Crew beim Patienten.

Erfahrung mit Nightvision sammelt die ADAC-Luftrettung seit 2011. Seither wird mit Nachtsichtbrillen bei nächtlichen Verlegungstransporten geflogen. Bei diesen Sekundärtransporten zwischen beleuchteten Kliniklandeplätzen wird die Nachtsichtbrille nur beim Normalflug oberhalb einer bestimmten Flughöhe benutzt. In der Endphase des Landeanfluges sowie beim Start wird sie – anders als bei Primäreinsätzen in der Dunkelheit – hochgeklappt.

Im Gegensatz zu Einsätzen bei Tag besteht die Crew eines Rettungshubschraubers bei Nacht entweder aus zwei Piloten oder einem Piloten und einem zusätzlich auf Nachteinsätze spezialisierten Besatzungsmitglied (TC NVIS) sowie einem Notarzt und einem Notfallsanitäter (TC HEMS) beziehungsweise einer medizinischen Begleitperson.

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