Arbeitgeber buhlen um Rettungsdienst-Mitarbeiter
Bremen (rd_de) – Eine Anzeige des DRK-Kreisverbands Göppingen sorgt in diesen Tagen unter Rettungsdienst-Mitarbeitern für Gesprächsstoff. Der Verband wirbt mit 1.000 Euro „Antrittsprämie“, um neue Rettungskräfte anzuwerben. Nicht das einzige Mittel, mit dem Rettungsdienste versuchen, dem Fachkräftemangel Herr zu werden.
Verbilligte Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Betriebskindergärten, Ruhemöglichkeiten, Gewinnteilhabe, Altersvorsorge – immer mehr Rettungsdienste machen sich Gedanken, was sie ihren Mitarbeitern neben einem klassischen Gehalt sonst noch bieten können. Denn auch im Rettungsdienst gewinnt der Ausdruck „Arbeitgeberzusatzleistung“ immer mehr an Bedeutung.
Längst schon scheint die Bezahlung als alleiniges Lockmittel für neue Beschäftige nicht mehr auszureichen. Den Personalchefs rauchen die Köpfe auf der Suche nach neuen Ideen – und die Angestellten sind gespannt, was neben Geld sonst noch angeboten wird.
Eine Maßnahme, die sich ein DRK-Kreisverband hat einfallen lassen: ein Arbeitgeberzuschuss für Betreuungsplätze in Kindertagesstätten. Bis zu 100 Euro erhalten die DRK-Beschäftigten von ihrem Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt für die Betreuung ihrer Sprösslinge in einer verbandseigenen Kita. Darüber hinaus bietet der Verband jungen Eltern eine Ausbildung in Teilzeitform an. So soll ausreichend Zeit bleiben, um sich neben der Arbeit auch noch selbst um den Nachwuchs zu kümmern.
Das Angebot, das auf die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege abzielt, soll derweil diejenigen Mitarbeiter entlasten, die zu Hause die Versorgung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen zu verantworten haben. Den Mitarbeitern steht die Nutzung der hauseigenen Sozialstationen offen. Darüber hinaus erhalten sie Unterstützung bei Akutpflegefällen, können in Ruhe die ersten Schritte zur Pflege organisierten und kurzfristige Pflegezeit oder auch Familienpflegezeit beantragen.
Andere Verbände zahlen ihren Mitarbeitern einen Zuschuss zum Monatsticket für sämtliche Nahverkehrsmittel in der Region. Andernorts wird neuen Mitarbeitern, die von außerhalb kommen, für die ersten Monate eine kostengünstige Unterkunft zur Verfügung gestellt. Wieder andere bieten einen Arbeitgeberzuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge oder Beihilfeversicherungen an.
„Wenn man eine Vorhalteerweiterung beschließt, muss man auch erst einmal das Personal dafür finden“, zitieren die „Stuttgarter Nachrichten“ den Stuttgarter DRK-Rettungsdienstleiter Ralph Schuster. Er macht damit auf das Problem aufmerksam, dass aufgrund steigender Einsatzzahlen vielerorts mehr Rettungsfahrzeuge in Dienst gestellt werden, für deren Besetzung aber das Personal fehlt. Zusammen mit zeitintensiven Pflichtfortbildungen im Zuge des Notfallsanitäter-Gesetzes eine der Hauptursachen für den aktuellen Fachkräftemangel im Rettungsdienst. Daran werden auch „Antrittsprämien“ nichts ändern.
(Text: Oliver Schulz; 23.11.2016; Symbolfoto: Markus Brändli)
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Als erste Maßnahme überhaupt muss der Stadt zusehen, dass Kinder bekommen und haben nicht zum finanziellen Risiko wird und kinderlose Menschen Familien eine Nase zeigen!!!
Aha. Wo ist er denn, der Oberschlaue, der vor wenigen Wochen noch getönt hat, wie leicht es sei, Mitarbeiter im RD zu finden ?
Schön ist, dass es endlich einige Arbeitgeber verstanden haben, dass es nicht reicht, den neuen MA zu sagen “wir sind die Guten, wer bei uns arbeitet kann froh sein, dass er das darf” oder sowas. Wie so oft aber: es war voraus sehbar, dass die Situation sich so entwickelt, aber erst jetzt kapieren es die Arbeitgeber: es warten eben nicht eine Menge qualifizierter Kräfte vor der Tür….
Hoffentlich wird das alles nicht zum Bumerang, der vor Jahren ignorant geworfen wurde.
Ändern muß man die Übergangsvorschriften für die bis 5-jährigen RettAss – weg vom Stichtag 1.1.2014 > hin zu 5-jähriger Tätigkeit als RettAss – dann Ergänzungsprüfung (in der Regel als 14-tägiger Lehrgang mit Prüfung), anstatt diese zu staatlichen Prüfungen zu schicken, wo die Durchfallquote höher sein wird, bzw. viele RettAss gar nicht erst hingehen, sondern mittelfristig eher die Branche wechseln werden