Bayern stellt den Katastrophenfall fest
(Bild: (Symbol) Markus Brändli)München (rd_de) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat am Montag (16.03.2020) gemäß Artikel 4 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes aufgrund der Corona-Pandemie den Katastrophenfall festgestellt.
„Im Katastrophenfall hat die Staatsregierung klare Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten“, erläuterte Herrmann. „Das eröffnet uns bei der Eindämmung des Coronavirus und dessen Folgen wichtige Handlungsspielräume.“
Wie Herrmann weiter sagte, obliegt dem Innenministerium damit die Führung aller Einsatzkräfte. Es ist also auch gegenüber der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen unmittelbar weisungsbefugt, ebenso gegenüber allen nachgeordneten Behörden. Darüber hinaus können zum Beispiel zur Abwehr von Gefahren oder für die medizinische Versorgung Dienstleistungen in Anspruch genommen oder auch Beschlagnahmen vorgenommen werden.
In der entsprechenden Bekanntmachung des bayerischen Innenministeriums heißt es zur Begründung: „Die Corona-Pandemie breitet sich weltweit und auch in Bayern rasch aus. Sie gefährdet Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns. Diese Gefahren können nur abgewehrt werden, wenn unter Leitung der obersten Katastrophenschutzbehörde die im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen, Organisationen und die eingesetzten Kräfte zusammenwirken.“
Malteser melden Notfallvorsorge einsatzbereit
Die Malteser teilten als Reaktion auf den ausgerufenen Katastrophenfall mit: „Wir haben per sofort, aus gegebenem Anlass, unsere Erste-Hilfe-Kurse eingestellt. Dieses Angebot findet aktuell nicht statt“; erklärte Markus Bretschneider, Referent Ausbildung und Notfallvorsorge bei den Maltesern in der Erzdiözese München und Freising. Wie lange dieser Zustand anhalten werde, sei aktuell schwer zu sagen. „Die Lage verändert sich ja fast stündlich, aber wir hoffen, dass wir nach Ostern unser Kursangebot wieder hochfahren können“, so Bretschneider. Wichtig sei derzeit der Schutz der Kunden sowie der Helfer und Mitarbeiter, betonten Bretschneider.
Ihren Bereich Notfallvorsorge melden die Malteser einsatzbereit. „Unsere Schnell-Einsatz-Gruppen, Helfer vor Ort, Katastrophenschutz, Sanitäter und Krankentransporte sind für den Ernstfall bereit“, erklärt Bretschneider. Bei den Maltesern sind aktuell kaum Ausfallzahlen bekannt. „Die Situation ist schwierig, aber das System funktioniert und wir sind einsatzbereit“, stellt Bretschneider fest. Gleichzeitig appelliert er an die Menschen: „Bleiben Sie besonnen. Wenn Sie sich unwohl fühlen, wenden Sie sich an ihren Hausarzt oder ihr örtliches Gesundheitsamt. Dort wird jedem geholfen.“ Natürlich sei die Situation nicht schön, „aber gemeinsam schaffen wir das“, ist sich auch Bretschneider sicher.
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