BBK zieht Bilanz zur bisherigen Hochwasserlage

(Bild: Sina Ettmer Photography/Shutterstock)Bonn (BBK) – Die Lage in den süddeutschen Hochwassergebieten entspannt sich. Die letzten Landkreise haben den Katastrophenfall aufgehoben. Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit erreichten Wassermassen in Deutschland historische Höchstwerte. Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), zieht eine Zwischenbilanz.

„Der Umgang mit den Hochwasserlagen in diesem ersten Halbjahr hat gezeigt, wie anpassungs- und lernfähig der Bevölkerungsschutz ist. Wir haben Lehren aus den vergangenen Extremwetterlagen gezogen, alle Akteure haben sich rechtzeitig vernetzt und auf das Schlimmste vorbereitet“, so BBK-Präsident Tiesler. „Ich spüre deutlich, dass die Gesellschaft sensibler geworden und besser vorbereitet ist. So sind Warnungen und Aufforderungen zu Evakuierungen sehr ernst genommen worden. Diesen eingeschlagenen Weg müssen wir weiter gehen.“

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Es sei nicht zuletzt dem Einsatz der vielen ehren- und hauptamtlichen Kräften, aber auch den unzähligen Spontanhelfenden gelungen, sehr viele Menschen zu retten. Dennoch hätten die Fluten wieder Menschenleben gekostet.

In der aktuellen Hochwasserlage in Süddeutschland haben die betroffenen Städte und Landkreise vom 31. Mai bis 13. Juni 2024 152 Warnungen mit unmittelbarem Starkregen- oder Hochwasserbezug über das Bundeswarnsystem herausgegeben. „Das vom BBK betriebene Bundeswarnsystem funktionierte bei sämtlichen Warnungen fehlerfrei“, stellte Tiesler fest. Die Inhalte und Empfehlungen der versandten Gefahreninformationen reichten von Warnungen vor einem bevorstehenden Dammbruch über das Abkochen von verunreinigtem Trinkwasser bis hin zur Aufforderung, kein Öl in die Kanalisation zu gießen.

Das BBK brachte die relevanten Akteure in täglichen Videokonferenzen zusammen. Dazu gehörten unter anderen die Bundesländer, der Deutsche Wetterdienst, mehrere Bundesbehörden wie das Technische Hilfswerk, die Bundespolizei und das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr. Diese Treffen stellten ein einheitliches Lagebild sicher und besprachen eventuell notwendige länderübergreifende (Katastrophen-)Hilfe des Bundes. „Dieses Format hatte sich bereits in der Hochwasserlage im Saarland und in Rheinland-Pfalz im Mai 2024 bewährt“, erklärt der BBK-Präsident. „Es soll für künftige hydro-meteorologische Extremlagen und andere bevölkerungsschutzrelevante Ereignisse fest etabliert werden.“

In der Lage hat das BBK in Zusammenarbeit mit den Ländern, Bundesbehörden und Hilfsorganisationen sechs Mal länderübergreifende koordiniert. So hat das BBK-Lagezentrum zum Beispiel Wasserrettungszüge aus Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen nach Bayern vermittelt.

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