Benno folgt dem Lawinen-Piepser
Berchtesgadener Land (BRK/eh) – Beim diesjährigen Lawinenhundetraining rund um das Schneibsteinhaus arbeitete „Benno“ mit einem Lawinen-Verschütteteten-Suchgerät.
„Ralf, als Du mit Lilli zum Lawinenhang kamst, hast Du Deinem Hund kein eindeutiges Startzeichen gegeben. Mit einem klaren Befehl wie etwa „Such den armen Mann!“, steigerst Du ihre Begeisterung und damit ist sie noch mehr bei der Sache.“ „Hans, Dein Waldo ist zu Beginn der Suche übereifrig. Versuch’s beim nächsten Mal doch schon zehn Meter vor dem eigentlichen Gebiet. So hat er sich schon einmal ein wenig abreagiert und kann dann zu Beginn des kritischen Bereichs konzentriert suchen.“ Michael Partholl, selbst langjähriger Lawinen- und Polizeihundeführer, gibt seinen zehn Kameraden der Lawinenhundestaffel Chiemgau individuelle Tipps, wie sie ihre treuen Gefährten besser führen und damit bei der Vermisstensuche im Ernstfall schneller machen.
Das Einzeltraining ist nur ein Teil des diesjährigen Lawinenhundelehrgangs rund um das Schneibsteinhaus in den Berchtesgadener Alpen.
Andreas Baumann kam auf die Idee kam, seinem Lawinenhund „Benno“ ein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) mit auf den Weg zu geben. Er steckte das LVS-Gerät, das über einen Ohrstöpsel mit einem Walki-Talki verbunden ist, in das Brustgeschirr seines Hundes. Das Zweite behielt er bei sich und schickte seinen Benno in Richtung eines vergrabenen „Piepsers“. Diese Technik hat, sofern die verschüttete Person ein LVS-Gerät trägt, drei Vorteile. Zum Einen, berichtet Andreas begeistert, kann ich meinen Hund ein wenig kontrollieren, ob er auf der richtigen Spur ist und nicht etwa einer Gams hinterherläuft. Zum Anderen besteht so die Möglichkeit, in einem lawinengefährdeten Hang meinen Hund vorauszuschicken. Dieser transportiert auf diese Weise das Empfangsgerät in die Richtung eines möglichen Opfers. Im Falle eines falschen Verdachts würde so kein unnötiges menschliches Risiko eingegangen. Der Versuch verlief erfolgreich. Ein Standardverfahren ist dieses Vorgehen aber nicht, weil es an Geld zur Beschaffung der zusätzlichen Empfänger mangelt.
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