Bergunfälle 2020: So wenig Tote wie noch nie

(Bild: Wolfgang Ehn/DAV)München (DAV) – Wie der Deutsche Alpenverein (DAV) vergangenen Mittwoch (18.08.2021) mitteilte, waren im vergangenen Jahr so wenig Tote unter den DAV-Bergsportlern wie seit 70 Jahren nicht zu beklagen. Demnach gehen die Unfallzahlen bei allen Bergsportdisziplinen zurück – mit Ausnahme vom Klettersteiggehen und Mountainbiken. Der DAV dokumentiert jedes Jahr in seiner Bergunfallstatistik, wie sich die Unfälle und Notlagen beim Bergsport unter seinen Mitgliedern entwickeln.

„Die Regeln und Appelle im Zusammenhang mit der Pandemie haben das Verhalten der Bergsportszene beeinflusst. Es ist wahrscheinlich, dass viele Menschen die Appelle der Alpenvereine zur Zurückhaltung ernst genommen haben“, sagte Lukas Fritz von der DAV-Sicherheitsforschung.

Anzeige

Insgesamt verloren im letzten Jahr 28 DAV-Mitglieder bei der Ausübung ihres Bergsports ihr Leben (56 in 2019). Die Zahl der Unfälle und Notfälle lag auf Vorjahresniveau. Der langfristige Trend zu geringeren Unfallquoten setzt sich fort, teilte der DAV mit. Die sehr geringe Todesfallquote 2020 dürfte aber eine durch die Pandemie beeinflusste Ausnahme darstellen, befürchtet der Deutsche Alpenverein. Den Trend zu immer geringerem Risiko beim Bergsport gebe es hingegen schon lange.

Die Unfallquoten bei Bergwandern, Alpinklettern, Sportklettern, Skitourengehen, Pisten- und Variantenskifahren sowie Hochtourengehen seien rückläufig. Beim Klettersteiggehen und Mountainbiken stieg die Zahl der Notlagen allerdings.

Die häufigste Unfallursache beim Mountainbiken seien Stürze ohne Fremdeinflüsse. Dabei seien E-Bikes mit zwölf Prozent unterrepräsentiert, so der DAV. Seit Erhebungsbeginn seien zudem keine Kollisionsunfälle zwischen Wandernden und Mountainbikern gemeldet worden.

Beim Großteil der Klettersteig-Notfälle (54 Prozent) handelt es sich laut Statistik um sogenannte Blockierungen („Ich komme nicht mehr vor und zurück!“). Klettersteige würden womöglich oft unterschätzt. Dafür spreche laut DAV auch, dass vermehrt überforderte Kinder und Jugendliche aus Klettersteigen gerettet werden müssten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert