Betriebsstart für den Telenotarzt in Bayern

(Bild: Corpuls)Kaufering/Bogen (pm) – Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat kürzlich den ersten von drei bayerischen Telenotarztstandorten in Bogen bei Straubing offiziell in Betrieb genommen.

Im Rahmen eines operativen Probebetriebs rufen Rettungs- und Notfallsanitäter seit Kurzem Telenotärzte zu Einsätzen hinzu. Bislang gab es an die 100 Realeinsätze.

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Das Medizintechnikunternehmen Corpuls aus dem bayerischen Kaufering stattet nach und nach den gesamten bayerischen Rettungsdienst mit seiner Telenotarztlösung aus. Die bayerische Telenotarzt-Struktur als bundesweit größtes Projekt dieser Art sei „beispielhaft für die Integration einer technischen Innovation in den Rettungsdienst”, so Minister Herrmann. „Der Telenotarzt als neues hochqualifiziertes Rettungsmittel ergänzt das bestehende Notarztsystem und stellt sicher, dass notärztliche Expertise gezielter, effektiver und ressourcenschonender eingesetzt wird.“

Corpuls ist für die gesamte technische Ausstattung der Rettungsmittel und der Standorte, für die Kommunikationsverbindungen zu den Integrierten Leitstellen und Einsatzkräften sowie für die Softwareentwicklung und deren Cloud-Betrieb verantwortlich, ebenso für die Schulung der handelnden Akteure.

„Herzstück der Telemedizinlösung ist die medizinische Kommunikationsplattform corpuls.mission, die intuitive Software vernetzt sämtliche am Einsatzgeschehen beteiligte Einheiten miteinander“, erklärt Christoph Graumann, Bereichsleiter Anwendungssoftware bei Corpuls. Durch die Kombination von medizinischen Daten, Chat, Video und Dokumentation werden alle relevanten Informationen an einem Ort gebündelt und sind für alle Beteiligten einsehbar. Corpuls.mission ist laut Graumann mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands und international in unterschiedlichsten Ausprägungen im Einsatz.

Am Standort Ost in Bogen, der von der RKT Rettungsdienst gGmbH betrieben wird, kommt mit der Primäralarmierung in Kürze eine weitere Einsatzart hinzu. Dann wird der Telenotarzt direkt von der Leitstelle mitalarmiert. Laut Corpuls-Projektleiter Michael Bernhart läuft gleichzeitig „im nächsten Rettungsdienstbereich Landshut die Ausstattung der Rettungswagen und die Qualifizierung des Rettungsdienstpersonals. Dieser wird voraussichtlich im April in das System mitaufgenommen“. Am Ende werden über drei Telenotarzt-Standorte alle etwa 800 bayerischen Rettungswagen eingebunden sein.

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