Björn-Steiger-Stiftung bittet um Erfahrungsberichte

(Bild: Markus Brändli)Winnenden (rd_de) – Auf ihrem Fachkongress im Juli 2019 stellte die Björn-Steiger-Stiftung einen Forderungskatalog zusammen, was sich in der Notfallversorgung in Deutschland ihrer Ansicht nach verbessern muss. Zahlreiche Probleme und Defizite wurden benannt. Jetzt bittet die Stiftung Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Rettungsdienstes, ihr Erfahrungsberichte aus dem alltäglichen Einsatzgeschehen zu schicken.

„Wir als Björn-Steiger-Stiftung kritisieren ja schon lange die Rahmenbedingungen, unter denen Notfallpatienten sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Rettungsdienstorganisationen zu leiden haben. Wir arbeiten konstruktiv daran, die Situation zu verändern“, sagte Ulrich Schreiner gegenüber www.rettungsdienst.de. „Sie wissen so gut wie wir, dass der Rettungsdienst durch Personalmangel, steigende Einsatzzahlen, fehlende Patientensteuerung und den nicht vorhandenen, bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards an seine Grenzen gekommen ist“, so der Geschäftsführer der Stiftung. „Die permanente Vorhalteerhöhung von Rettungsmitteln ist der völlig falsche Weg, die Patienten benötigen einen Lotsen im Gesundheitssystem und zeitnahe Arzttermine.“

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Um die Erfahrungen derjenigen zu hören, die Tag für Tag mit diesen Problemen konfrontiert werden, hat die Björn-Steiger-Stiftung eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Unter rettungsdienst@steiger-stiftung.de haben sowohl Patienten als auch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter im Rettungsdienst die Möglichkeit, ihre Geschichten und Erfahrungen mitzuteilen. Fragen, die die Stiftung besonders interessieren, sind zum Beispiel: Wo und wie haben Sie selbst erlebt, dass der Rettungsdienst an seine Grenzen gestoßen ist? Wann bekamen Sie Personalmangel, belastende Einsätze und fehlende Qualitätsstandards hautnah selbst zu spüren?

„Es geht uns darum, die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen und diese Erzählungen und Schicksale zu sammeln, aber auch Defizite in den Rettungsdienstbereichen und der Rettungsdienstplanung aufzudecken“, erläutert Schreiner. „Unser Ziel ist, diese Erfahrungen anonymisiert entsprechend aufzubereiten und Wege zur Problemlösung zu entwickeln.“

Im Rahmen des erwähnten Kongresses wurden unter anderem bundeseinheitliche gesetzliche Grundlagen, Aus- und Fortbildungsrichtlinien, strukturierte Notrufabfragen, bundeseinheitliche, leitliniengerechte Versorgung von Notfallpatienten sowie Datenerfassung und Auswertungen zur öffentlichen Qualitätsprüfung gefordert.

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