Bundeswehr: Verwirrung um Seenotrettung
Hamburg (rd.de/ots) – Die in den vergangenen Tagen bekanntgewordenen Ausrüstungsprobleme bei der Bundeswehr sollen nach Angaben des NDR und der „Tagesschau“ Auswirkungen für die zivile Seenotrettung haben.So stehe derzeit seitens der Bundeswehr nur ein Hubschrauber vom Typ „Sea King“ für den Such- und Rettungsdienst im Bereich der deutschen Nord- und Ostsee zur Verfügung. Er gehöre zum Marinefliegerkommando in Nordholz bei Cuxhaven. Die „Search and Rescue“-Außenstellen (SAR) in Helgoland und Warnemünde seien unbesetzt. „Das Management der Aufgabe Seenotrettung an den Küsten ist momentan nicht perfekt“, zitiert der NDR den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Hans-Peter Bartels.
Nicht zuletzt diese Aussage ruft die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf den Plan. Auf Nachfrage von www.rettungsdienst.de erklärte Christian Stipeldey, Sprecher der DGzRS, dass die flächendeckende Seenotrettung „nicht … die Aufgabe der SAR-Hubschrauber der Deutschen Marine“ ist. Insofern sei hier keine grundlegend neue Situation eingetreten.
Grundsätzlich sei das Bundesverkehrsministerium insgesamt dafür verantwortlich, adäquate Such- und Rettungsdienste (SAR) sicherzustellen. Die Zuständigkeit für den maritimen SAR-Dienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee sei bereits 1982 der DGzRS offiziell übertragen worden. Zur Koordinierung sämtlicher SAR-Maßnahmen im Seenotfall unterhalte die DGzRS die Seenotleitung Bremen.
Die Zuständigkeit bei Luftnotfällen über See hingegen habe das Verkehrsministerium dem Verteidigungsministerium übertragen, teilten die Seenotretter mit. Sie liegt bei der Deutschen Marine, die – neben dem militärischen SAR-Dienst – dazu den aeronautischen SAR-Dienst für die deutschen Gebiete von Nord- und Ostsee wahrnehme und das Rescue Co-ordination Centre (RCC) Glücksburg unterhalte. Die DGzRS sei also bei Luftnotfällen über See zwar nicht die verantwortliche und führende Stelle, jedoch unterstütze sich der maritime (DGzRS) und der aeronautische SAR-Dienst (Marine) gegenseitig.
„Die DGzRS unterhält keine eigenen Luftfahrzeuge“, stellt Stipeldey klar. „Im Seenotfall kann sie gemäß der genannten Verwaltungsvereinbarung auf die Unterstützung durch SAR-Hubschrauber des Typs ‚Sea King‘ der Deutschen Marine zurückgreifen. Unsere Rettungseinheiten arbeiten allerdings ebenso auch mit vielen anderen Hubschraubern über See zusammen.“
Wie der Einsatz der SAR-Hubschrauber im Einzelnen disponiert werde und wie viele Maschinen nötig seien und vorgehalten werden müssten, sei Sache der Deutschen Marine. Für die DGzRS sei entscheidend, dass sie im Seenotfall bei Bedarf Hubschrauber bekomme. Der Seenotleitung Bremen sei kein Fall bekannt, in dem dies nicht der Fall war. „Insofern kann von einsatzgefährdenden Engpässen im Seenotfall aus unserer Sicht bisher keine Rede sein“, so die DGzRS.
(10.10.2014; Foto: Deutsche Marine)
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Liebe Politiker, viele leitende Banker segeln gerne!
Also kann auch in diesem Bereich die Bankenrettung fortgesetzt werden!
Oder vielleicht lieber nicht…..
Als am 28. Februar 2014 der Offshore-“RTH” der DRF LUFTRETTUNG vor der mecklenburgischen Ostseeküste abgestürzt ist, WO war da der SeaKing der SAR-Außenstelle Warnemünde??? Oder gab es den damals schon nicht mehr???
Meines Erachtens war dies ein “Luftnotfall über See”, für den der SAR-Dienst der Bundeswehr (hier: Deutsche Marine) zuständig ist. Wurde vom zuständigen (M)RCC Glücksburg evtl. ein SeaKing der dänischen Streitkräfte alarmiert, wie in anderen Fällen inzwischen üblich, der dann aber nicht kommen konnte?
Offene Fragen…
WER kann hier auf-klären???
LG
Zum RTH Absturz auf dem Darss:
Es war ein Dänischer SAR Hubschrauber im Einsatz.
Außerdem war der SAR SeaKing von Helgoland eingebunden.
Der Standort Warnemünde ist zeitweise (und momentan recht dauerhaft)
nicht besetzt. Demnach war er auch dan nicht verfügbar.
Und selbstverständlich war es ein Luftnotfall über See und die Gesamt-Einsatzleitung oblag Glücksburg.
Von daher ist alles so gelaufen wie vorgesehen.