CART² für reibungslose Patientenübernahme
(Bild: gpointstudio/Shutterstock)Bellheim (GRC) – In einer interdisziplinär-interprofessionellen Arbeitsgruppe haben die Akademie des Deutschen Rats für Wiederbelebung (German Resuscitation Council/GRC) und das Universitätsklinikum Freiburg das Cardiac Arrest Receiving Team-Training (CART²) entwickelt. Es bereitet Notaufnahmeteams auf die Versorgung von reanimierten Patientinnen und Patienten nach außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand vor. Beteiligt an der Entwicklungsarbeit war ebenfalls die Deutsche Gesellschaft für internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).
„Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist bei uns die dritthäufigste Todesursache. Und bisher überlebt nur jeder 10. der betroffenen Menschen mit gutem neurologischem Ergebnis“, erläutert Professor Dr. Bernd W. Böttiger, Vorstandsvorsitzender des GRC. „Um dies nachhaltig zu verbessern, muss als erstes die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mittels Thoraxkompression durch Laien, die Telefonreanimation und Ersthelfersysteme überbrückt werden. Hochprofessionell aufgestellte Cardiac Arrest Center verdoppeln darüber hinaus zusätzlich das Überleben.“
Cardiac Arrest Center sind Kliniken, die für die Aufnahme und Weiterbehandlung von Patientinnen und Patienten mit außerklinischem Herzkreislaufstillstand durch den GRC zertifiziert wurden. Künftig sollen sie noch besser auf die Übernahme von Patienten durch den Rettungsdienst vorbereitet werden.
„Die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären und interprofessionellen Cardiac Arrest Receiving-Team (CART/d. Red.) für Patientinnen und Patienten nach erfolgreicher Reanimation ermöglicht eine Standardisierung von Behandlungsabläufen und verbessert die Kommunikation sowie die nicht-technischen Fähigkeiten für diese komplexen Versorgungssituationen“, erklärt Professor Dr. Hans-Jörg Busch, Präsident Elect der DGIIN und Leiter des Zentrums für Notfall- und Rettungsmedizin am Universitätsklinikum Freiburg. „Einen besonderen Vorteil sehen wir auch darin, dass wir durch gezieltes Training und standardisierte Prozesse nicht evidenzbasierte Individualentscheidungen minimieren sowie Zeitverzögerungen vermeiden können. Wir sehen, dass dies zu einer höheren Handlungssicherheit für unsere Teams und letztlich auch zu einer besseren Patientenversorgung führt“, so Professor Busch weiter.
Nachdem die wesentlichen Details bereits festgelegt werden konnten, soll im Sommer 2025 für interessierte Kliniken bundesweit ein entsprechendes, simulationsbasiertes Teamtraining gemeinsam mit der GRC-Akademie, der Universitätsmedizin Freiburg sowie dem GRC und der DGIIN auf Basis des Freiburger CART-Konzeptes angeboten werden.
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