Corona-Pandemie: Überlastung der Rettungsdienste droht
(Bild: (Symbol) Philipp Köhler/DRK)Stuttgart (DRK) – Dem Rettungsdienst in Baden-Württemberg droht die Überlastung. Die Hilfsorganisationen warnen vor einer Beanspruchung des Systems des Rettungsdiensts, die auf Dauer nicht zu leisten sei.
„Die Anforderung ist mittlerweile grenzwertig“, warnt Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg in einer gemeinsamen Erklärung von ASB, DRK, Johannitern und Maltesern. Die Kapazitäten des ohnehin unter schwierigen strukturellen Bedingungen leidenden Rettungsdiensts seien ausgereizt. „Die Kolleginnen und Kollegen geraten absehbar an das Ende ihrer Kräfte“, ergänzt Birgit Wiloth-Sacherer, Geschäftsführerin des DRK-Landesverbands Badisches Rotes Kreuz.
Die Hilfsorganisationen in Baden-Württemberg stünden für eine zuverlässige rettungsdienstliche Versorgung der Bevölkerung. Jedoch stoße die Belastung der Einsatzkräfte zunehmend an ihre Grenzen: Die Zahl der Infektions-Transporte nehme täglich zu, jeder Transport eines infizierten Patienten erfordere Sorgfalt, sei aufwändig und anstrengend. Die Desinfektion eines Fahrzeugs könne bis zu einer Stunde dauern.
Zudem würden die Wege zu den Notaufnahmen immer länger, die freien Betten immer weniger. Schließlich steige auch die Zahl der infizierten Einsatzkräfte, trotz einer Impfquote von über 90 Prozent.
„Wir akzeptieren die Verantwortung, die der Rettungsdienst auch in dieser Pandemie hat. Aber die derzeitige Beanspruchung geht nicht mehr lange gut, das System ist nicht unendlich belastbar“, so Daniel Groß, stellvertretender Landesgeschäftsführer des ASB.
Die Hilfsorganisationen appellieren deshalb an Politik und alle Bürgerinnen und Bürger, alles zu tun, um die Pandemie einzudämmen. Damit könnte der Rettungsdienst wie auch das gesamte Gesundheitswesen entlastet werden. Thomas Hanisch, Landesvorstand der Johanniter: „Wir setzen in dieser schwierigen Situation alles daran, auch in den nächsten Monaten jedem Menschen zu helfen, der Hilfe benötigt, egal aus welchem Grund.“
„Wichtig zur Bekämpfung der Pandemie sind neben Impfung und Boostern Kontaktreduzierung, FFP2-Masken, regelmäßiges Testen, Abstand und die Beachtung der Hygieneregeln. Corona verlangt von uns ein besonderes Maß an Verantwortung für die Menschen, denen wir jeden Tag begegnen“, so der Malteser Landesgeschäftsführer Klaus Weber.
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