Darmverschluss: Ursachen für mechanischen und paralytischen Ileus
Bremen (rd_de) – Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe und Obstipation sind Zeichen einer gestörten enteralen Peristaltik, also dem aktiven Vorwärtsbewegen des Magen-Darm-Inhalts. Dies kommt am deutlichsten beim mechanischen Ileus vor.
Bei einem mechanischen Ileus ist die Darmpassage vollständig unterbrochen. Ursachen können Verdrehungen (Volvulus) und Einstülpungen (Invagination) des Darms, komprimierende oder stenosierende Tumore und Verwachsungen (Briden) beispielsweise nach vorausgegangenen Bauch-operationen sein. Vor allem beim Dünndarmileus kommt es aufgrund des Passagestopps zu massivem (Stuhl-) Erbrechen.
Beim paralytischen Ileus ist die Darmperistaltik an sich gestört, zum Beispiel bei Störungen der Mesenterialperfusion (Mesenterialinfarkt) oder entzündlichen Vorgängen in der Bauchhöhle.
Beim Ileus kommt es zu größeren Flüssigkeitsverschiebungen und -verlusten. Zum einen kann dem Darminhalt keine Flüssigkeit mehr entzogen werden. Zum anderen geht durch massives Erbrechen viel Flüssigkeit verloren.
Dem ABCDE-Schema und dem Motto „treat first what kills first“ folgend, müssen möglicherweise zuerst Vitalfunktionen gesichert werden. Die Aspirationsgefahr ist insbesondere beim akuten Abdomen und hier vor allem beim Ileus in Kombination mit einer reduzierten Vigilanz (GCS < 9) sehr hoch.
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(Text: Jürgen Auerhammer, Anästhesist und Leitender Notarzt; Symbolfoto: Markus Brändli; 03.05.2018) [4704]
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